Euro erstmals seit Juni 2010 unter 1,21 Dollar

Euro erstmals seit Juni 2010 unter 1,21 Dollar
(Bild: © Niffylux - www.niffylux.com)

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Frankfurt am Main – Sorgen um Griechenland und Spanien haben die Talfahrt des Euro zum Wochenauftakt beschleunigt. Erstmals seit Juni 2010 fiel die Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,21 US-Dollar. Am Montagnachmittag sank der Kurs zwischenzeitlich bis auf 1,2067 Dollar und erreichte damit den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Zuletzt wurde der Euro leicht erholt an der 1,21-Dollar-Schwelle gehandelt. Im asiatischen Handel hatte er noch 1,2281 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2105 (Freitag: 1,2200) Dollar festgesetzt.

«Der Markt hat offenbar jedes Vertrauen in das Krisenmanagement verloren», sagte Sebastian Sachs, Devisenexperte beim Bankhaus Metzler. Nach den jüngsten Berichten zeichne sich immer deutlicher ab, das Griechenland aus dem Euroraum «hinausgeworfen» werden solle. Der Internationale Währungsfonds (IWF) will sich nach «Spiegel»-Informationen nicht an weiteren Hilfen für Athen beteiligen. Das hätten hochrangige Vertreter der Brüsseler EU-Spitze mitgeteilt, schreibt das Blatt ohne Nennung von Quellen. Der IWF verschickte am Montag zwar ein Dementi und betonte, Griechenland weiter unterstützen zu wollen, doch das beeindruckte die Investoren wenig.

Panik an den Märkten
«Ein griechisches Euro-Aus würde einen Präzedenzfall markieren, der Spekulationen über weitere Ausstiegskandidaten auslöst», sagt Metzler-Experte Sachs. Vor allem die Kombination mit der steigenden Wahrscheinlichkeit eines Vollprogramms für Spanien sorgt für Panik an den Märkten. Die Renditen für spanische Staatsanleihen schiessen immer weiter in die Höhe. Die autonomen Regionen Valencia und Murcia haben angekündigt, Hilfen aus einem kurzfristig eingerichteten nationalen Rettungsfonds zu benötigen. Es mehren sich die Berichte, dass andere Regionen folgen. Immer mehr Experten erwarten, dass Spanien seinen Staatshaushalt komplett unter den Euro-Rettungsschirm stellen muss.

Dollar gibt zum Franken wieder etwas nach
Zum Schweizer Franken tendierte der Dollar am Nachmittag wieder etwas leichter, nachdem der Greenback in der Spitze bereits bei 0,9952 ein gutes Stück Richtung Parität vorgerückt war. Gegenüber dem Stand am Mittag liegt der Dollar mit derzeit 0,9911 CHF nach 0,9907 CHF jedoch weiter fester. Die Parität ziehe den Greenback an wie einen Magneten, schreibt die ZKB in einem Kommentar. Gegenüber dem Euro hält sich der Franken weiter knapp über dem Mindestkurs bei 1,2009.

Referenzkurse 
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,77980 (0,77835) britische Pfund , 94,72 (95,86) japanische Yen und 1,2010 (1,2009) Schweizer Franken festgelegt. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.572,25 (Freitag: 1.576,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 41.010,00 (40.840,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)

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