Euro profitiert von Griechenland-Einigung

Euro profitiert von Griechenland-Einigung
(Bild: © Niffylux - www.niffylux.com)

Frankfurt – Die vorläufige Einigung der Geldgeber mit Griechenland hat dem Euro am Dienstag Rückenwind gegeben. Im Verlauf des Nachmittags etablierte sich die europäische Gemeinschaftswährung deutlich über 1,10 USD und kratzte an der Marke von 1,09 CHF.

Zuletzt wurde sie zu 1,1047 USD nach 1,1035 USD am Mittag gehandelt, dazwischen stieg der Kurs bis auf 1,1089 USD. Zum Franken notiert der Euro aktuell bei 1,0866 CHF, was in etwa dem Niveau vom Mittag entspricht. Zwischenzeitlich wurde bei 1,0895 CHF die seit der Aufhebung des Mindestkurses durch die SNB im Januar nicht mehr gesehene Marke von 1,09 fast erreicht.

«Grund dürfte die zuletzt erfreulichere Entwicklung der Konjunktur und der Inflation im Euroraum sein», sagte Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Zudem hielten die Anleger es für möglich, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) angesichts der schwierigeren wirtschaftlichen Lage die Geldpolitik weiter lockern könnte.

Griechenland spielt am Devisenmarkt keine grosse Rolle
Aber auch die Einigung der Geldgeber mit Griechenland seien ein Auslöser für die Eurokursgewinne», so Nguyen. Die EU-Kommission sprach von einer «Grundsatzeinigung auf technischer Ebene». Man müsse jedoch noch Details klären. Nachhaltigen Auftrieb dürfte der Euro allerdings durch die Einigung nicht erhalten. «Das Thema spielt am Devisenmarkt nicht die grosse Rolle», sagte Nguyen. Angesichts der wirtschaftlichen Erholung in der Eurozone, habe man aber zuletzt eine generelle Stärke des Euro beobachtet.

Die schwierige wirtschaftliche Lage in China hatte in der Nacht den Dollar zunächst noch zum Euro gestützt. «Der Dollar wurde als sicherer Hafen gesucht», sagte Nguyen. Chinas Zentralbank hatte den Yuan (Renminbi) mit einem Rekordeingriff auf Talfahrt geschickt, um die Exporte zu stützen. Nachhaltig waren die Gewinne jedoch nicht, da eine sich verschärfende Krise in China auch negative Folgen für die US-Währung haben könnte. «Schliesslich kann die Krise in China auch dazu führen, dass die US-Notenbank ihre für September erwartete Leitzinsanhebung verschiebt», sagte Nguyen. Dies würde den Dollar belasten.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7088 (0,7071) britische Pfund, 137,99 (136,67) japanische Yen und 1,0859 (1,0800) Schweizer Franken fest.

Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1108,25 (1097,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 31 880,00 (31 560,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)

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