Abwartende US-Notenbank gibt Euro Auftrieb

Abwartende US-Notenbank gibt Euro Auftrieb
(Bild: © Niffylux - www.niffylux.com)

Frankfurt am Main – Der Euro hat am Donnerstag von der zögerlichen Geldpolitik der US-Notenbank profitiert. Bis zum Nachmittag kletterte der Kurs der Gemeinschaftswährung auf 1,1243 US-Dollar. Im frühen Handel war der Euro noch knapp unter der Marke von 1,12 Dollar gehandelt worden.

Derweil muss das Währungspaar EUR/CHF Verluste hinnehmen. Am Donnerstagnachmittag wird der Euro zu 1,0870 gehandelt und damit ähnlich wie zur Mittagszeit bei 1,0872, aber tiefer als am Morgen bei 1,0896 CHF. Bei Unterschreiten von 1,0875 müsse mit Verlusten in Richtung 1,0825 gerechnet werden, so die ZKB in ihrer technischen Markteinschätzung. Damit sich die Lage neutralisiere, müsste hingegen die Marke 1,0920 zurückerobert werden.

Auch der Dollar tendiert gegenüber dem Franken auf der schwachen Seite und kostet aktuell 0,9669 CHF nach 0,9679 zur Mittagszeit und 0,9709 CHF am Morgen. Es könnte nun bis 0,9650 abwärts gehen, so die Kantonalbank.

Die US-Notenbank hat am Mittwochabend ihren Leitzins zum sechsten Mal in Folge nicht angetastet. Gleichwohl hätten sich die Argumente für eine weitere Leitzinserhöhung «verstärkt», sagte Notenbankchefin Janet Yellen. Die kurzfristigen Risiken für den Wirtschaftsausblick seien «ziemlich ausgewogen».

Fed erreicht den Markt nicht mehr
«Eigentlich wäre all das für den Markt ein klarer Hinweis, dass eine Zinserhöhung unmittelbar bevorsteht», kommentierte Lutz Karpowitz, Devisenexperte bei der Commerzbank. Daher müsste eigentlich der Dollar fester notieren. Allerdings erreiche das Fed den Markt nicht mehr. «Im Pokern würde man sagen: Der Markt will sehen. Worte allein helfen nicht mehr», so Karpowitz. Die am Nachmittag veröffentlichten und uneinheitlich ausgefallenen Konjunkturdaten aus den USA gaben dem Markt keine neue Richtung.

Deutlich zugelegt zu allen wichtigen Währungen hat die norwegische Krone. Die norwegische Notenbank hat ihren Leitzins am Donnerstag unverändert belassen und gleichzeitig keine erneuten Zinssenkungen signalisiert. «Der Zins bleibt wahrscheinlich in der Nähe von 0,5 Prozent in den nächsten Jahren», kommentierte die Notenbank. Auf der letzten Sitzung im Juni hatte sie noch eine weitere Leitzinssenkung in diesem Jahr angekündigt. Der Eurokurs fiel mit 9,09 Kronen auf den niedrigsten Stand seit August 2015. Vor der Entscheidung hatte er noch bei 9,24 Kronen gelegen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85925 (0,85693) GBP und 113,19 (112,49) JPY.

Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1339,10 (1326,10) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 37 520,00 (37 430,00) Euro. (awp/mc/pg)

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