Japan: Regierung senkt Wachstumsprognose

Japan: Regierung senkt Wachstumsprognose
Fahrzeugproduktion bei Toyota.

Autoproduktion bei Toyota.

Tokio – Die japanische Regierung hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Fiskaljahr vor dem Hintergrund der schweren Erdbebenkatastrophe deutlich gesenkt. Die Regierung in Tokio erwartet für das Fiskaljahr ab dem 1. April eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,5 Prozent, teilte das Regierungsbüro am Freitag mit. Im Januar hatte die Regierung noch ein Wachstum von 1,5 Prozent prognostiziert.

Nach der schweren Naturkatastrophe war die japanische Industrieproduktion im März mit 15,5 Prozent so stark wie noch nie eingebrochen. Seitdem befindet sich die Konjunktur in der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt auf Erholungskurs. Für das kommende Fiskaljahr rechnet die Regierung wieder mit deutlich stärkeren Wachstumsraten. Die Aufbauleistung in den vom Erdbeben und dem anschliessenden Tsunami verwüsteten Gebieten im Nordosten den Landes dürfte das BIP-Wachstum auf 2,7 bis 2,9 Prozent ansteigen lassen, hiess es weiter in der Mitteilung.

Finanzmärkte weiter im Blick
Japans Regierung kündigte ebenfalls an, die Finanzmärkte nach der Intervention an den Devisenmärkten weiter genau zu beobachten. Japan hatte in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit März an den Märkten eingegriffen, um den Höhenflug der heimischen Währung zu stoppen. Im Zuge der Schuldenkrise war der japanische Yen als «sicherer Hafen» bei den Investoren gefragt. Der jüngste Höhenflug des Yen belastet die stark auf den Export ausgelegt japanische Volkswirtschaft.

Industrieproduktion steigt weniger als zunächst ermittelt
Die japanische Industrieproduktion ist im Juni nicht ganz so stark gestiegen wie zuvor gemeldet. Die Produktion sei im Monatsvergleich um 3,8 Prozent gestiegen, teilte die Regierung am Freitag in Tokio nach endgültigen Daten mit. Damit wurden vorläufige Zahlen um 0,1 Punkte nach unten revidiert.Nach den jüngsten Daten hat sich zudem die Auslastung der Betriebe nach dem schweren Einbruch im März im Zuge der Erdbebenkatastrophe weiter normalisiert. Wie die Regierung weiter mitteilte, stieg die Kapazitätsauslastung im Juni um 5,2 Prozent. Im Vormonat war der Nachholbedarf noch wesentlich grösser, und die Auslastung stieg um 12,8 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

Japanische Regierung

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