Konzertierte Zentralbankaktion kann Investoren nicht beruhigen

Konzertierte Zentralbankaktion kann Investoren nicht beruhigen

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich ein weiterer tiefroter Wochenstart ab. Laut dem vorbörslichen Kurs der IG Bank dürfte der Leitindex SMI bei rund 8’155 Punkten und damit 2,5 Prozent unter dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag eröffnen. Damit würde er sein bisheriges Jahrestief von 8’169 Zählern nochmals unterschreiten.

Die Coronakrise spitzt sich zu und damit die Angst vor einer weltweiten Rezession. Daher haben sich verschiedene Zentralbanken zu einer koordinierten Aktion entschieden, um die Versorgung mit globaler US-Dollar-Liquidität zu stärken.

Fed sinkt Zinsen erneut
Die Hauptakteurin war aber die US-Notenbank Fed, die überraschend zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen die Zinsen gesenkt hat. Die neue Spanne liegt bei null bis 0,25 Prozent – einen Prozentpunkt niedriger als bisher.

Ihr Ziel ist es, die US-Wirtschaft vor den Folgen der Pandemie zu schützen. «Die Auswirkungen des Coronavirus werden die wirtschaftliche Aktivität kurzfristig belasten und ein Risiko für die konjunkturelle Entwicklung bedeuten», begründete das Fed ihre Entscheidung.

Darüber hinaus werden die monatlichen Wertpapierkäufe auf längere Laufzeiten und zusätzliche Wertpapiere ausgedehnt. Die amerikanischen Banken erhalten zusätzliche Liquiditätsspritzen in grossem Stil.

Koordinierte Zentralbanken-Aktion
Ausserdem haben verschiedene Zentralbanken, darunter auch die SNB, eine koordinierte Aktion zur Stärkung der globalen Liquiditätsversorgung via die bestehenden US-Dollar-Swapabkommen angekündigt.

Der Zinsschritt des Fed wird am Montagmorgen eher zurückhaltend aufgenommen. Die Futures für die Wall Street sackten in der Nacht so weit ab, dass die Schutzmechanismen ausgelöst und der Handel gestoppt wurde. Auch am Montagmorgen deuten die Futures weiterhin nach unten und auch in Europa sind die Vorzeichen für den Handelsstart klar negativ.

In Asien tendieren die meisten Börsen mittlerweile tiefer. «Das, was wir hier sehen, hat nichts mit Stimulieren zu tun, dies ist der verzweifelte Schritt, um die Katastrophe zu verhindern», kommentierte ein Marktteilnehmer.

Auch am Devisenmarkt zeigt sich die Flucht in sichere Häfen. Der Franken hat zum US-Dollar und Euro seit Freitagabend leicht zugelegt.. (awp/mc/ps)

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