Ölpreise gefallen

Ölpreise gefallen

New York / London – Die Ölpreise haben am Dienstag nachgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 107,15 US-Dollar. Das waren 42 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 53 Cent auf 102,75 Dollar.

Belastet wurden die Ölpreise im Verlauf vor allem durch den gestiegenen Dollarkurs. Ein stärkerer Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer. Dies dämpft die Nachfrage.

Der Handel ist weiter durch eine grosse Unsicherheit angesichts des Ukraine-Kriegs geprägt. Die EU-Kommission hat am Dienstag einen Vorschlag für ein umfangreiches Paket mit neuen Russland-Sanktionen vorgestellt. Dies soll auch ein Importverbot für Kohle beinhalten. Allerdings sind bisher keine weiteren Sanktionen gegen Erdgas- und Erdöllieferungen geplant. Insbesondere die deutsche Regierung spricht sich bisher gegen einen entsprechenden Einfuhrstopp. Russland ist einer der grössten Ölproduzenten der Welt. Die USA und Grossbritannien haben bereits scharfe Energiesanktionen gegen das Land verhängt.

Laut Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank, meiden bereits jetzt viele Abnehmer russisches Rohöl und greifen auf andere Anbieter zurück. Davon profitiere vor allem das wichtigste Ölförderland Saudi-Arabien. «So kommt es nicht überraschend, dass Saudi-Arabien seine offiziellen Verkaufspreise für Öllieferungen im Mai durch die Bank erhöht hat», schreibt Fritsch. Besonders deutlich fiel der am Montag beschlossene Anstieg für Asien aus. «Das sehr teure saudi-arabische Öl könnte Indien und China allerdings dazu veranlassen, verstärkt auf das wesentlich billigere Öl aus Russland zurückzugreifen», so Fritsch. (awp/mc/ps)

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