Ölpreise gehen weiter zurück

Ölpreise gehen weiter zurück
(Bild: © Witold Krasowski - Fotolia.com)

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New York / London / Wien – Bei dem massiven Verfall der Ölpreise scheint es kaum ein Halten zu geben: Kurz vor Weihnachten gingen die Preise noch einmal deutlich auf Talfahrt. Öl aus der Nordsee war am Montag so billig wie seit elf Jahren nicht mehr. Eine Trendwende ist laut Experten nicht in Sicht.

Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar erreichte ein neues Mehrjahrestief und war mit 36,17 US-Dollar zwischenzeitlich so billig wie seit dem Jahr 2004 nicht mehr. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI zur Lieferung im Februar sank bis auf 35,56 Dollar.

Stimmung bleibt schlecht
Aktuelle fundamentale Gründe für den erneuten Rückgang sehen Analysten nicht. Die Stimmung am Ölmarkt sei unverändert schlecht, eine Erholung sei nicht absehbar. «Es hat kein signifikantes Zeichen einer anziehenden Nachfrage gegeben und wir haben keine bedeutenden Rückgänge bei der Produktion gesehen», sagt Ric Spooner, Analyst des australischen Finanzdienstleisters CMC Markets.

Nach wie vor sorgten ein hohes Angebot sowie Nachwehen des jüngsten Treffens der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) für Druck auf die Preise, meint Frank Schallenberger, Rohstoffexperte bei der Landesbank Baden-Württemberg. Bei dem Opec-Treffen Anfang Dezember hatten sich die Mitgliedstaaten nicht auf eine Förderbegrenzung geeinigt. Der Einfluss des zur Monatsmitte abgschlossenen und weitgehend als Erfolg gewerteten Pariser Klimaabkommens auf die Ölpreise sei dagegen nur gering und wenn überhaupt psychologisch begründet, so Schallenberger.

Hohes Angebot
Die Preise für Rohöl befinden sich wegen des hohen Angebots und des gedämpften Wachstums in vielen Schwellenländern seit langer Zeit auf Talfahrt. Alleine in diesem Jahr verbilligte sich der Rohstoff bisher um rund 37 Prozent. 2015 wird damit das dritte Jahr in Folge, in dem der Ölpreis gefallen ist.

«Eine Trendwende beim Ölpreisverfall ist nicht in Sicht», sagte Schallenberger. Spekulanten setzten nach wie vor in massivem Umfang auf fallende Preise. Wenn überhaupt, spreche derzeit nur eines für einen Stopp der Talfahrt: «Die Stimmung am Ölmarkt ist so schlecht, dass sie kaum noch schlechter werden kann.»

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte hingegen zuletzt leicht zu. Das Opec-Sekretariat meldete am Montag, dass der Korbpreis am Freitag 31,63 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 14 Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)

 

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