Opec-Treffen endet ohne Entscheidung

Opec-Treffen endet ohne Entscheidung

Mohammad Aliabadi, Opec-Vorsitzender.

Wien – Ein Treffen ohne Ergebnis: Die Ölminister der Organisation Erdöl exportierender Länder Opec haben bei der Konferenz am Mittwoch in Wien keine Entscheidung über die Erhöhung der Förderquoten getroffen. «Das bedeutet im Moment eine Beibehaltung der aktuellen Produktion».

Dies sagte der amtierende Vorsitzende des Kartells, der iranische Ölminister Mohammad Aliabadi bei einer Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen. «Es gibt genügend Angebot auf dem Markt», sagte er.

Freibrief für Staaten wie Saudi-Arabien
Nach Einschätzung von Experten ist dies ein Freibrief für Staaten wie Saudi-Arabien, die nationale Förderung eigenständig zu erhöhen. Der weltweit grösste Rohöl-Förderer hatte sich nach Informationen aus Opec-Kreisen für eine Erhöhung eingesetzt. Die Förderquoten des Kartells liegen seit Anfang 2009 unverändert bei 24, 845 Millionen Barrel (159 Liter) am Tag. Experten argumentierten, eine Erhöhung der Förderquoten würde den Preis, der derzeit um 110 US-Dollar pro Barrel liegt, wieder in ein Band um 70 bis 90 US-Dollar drücken.

Unterschiedliche Einschätzungen
Bei der Tagung hätten sich unterschiedliche Einschätzungen der gegenwärtigen Wirtschaftslage gezeigt, sagte Aliabadi: «Es gab Länder, die für eine Erhöhung waren. Andere meinten, wir sollten uns noch Zeit lassen und die Situation beurteilen». Der Vorschlag einiger Delegationen, vor dem nächsten regulären Treffen im Dezember eine ausserordentliche Konferenz anzusetzen, habe keine Zustimmung gefunden, sagte Aliabadi. Er hoffe aber, dass die zwölf Mitgliedstaaten innerhalb von drei Monaten zu einer Entscheidung kommen werden.

Libyen vorerst aussen vor geblieben
Das Treffen hatte ohne den libyschen Vertreter Omran Abukraa begonnen, der erst im Lauf der Verhandlungen zur Konferenz stiess. Die zwölf Opec-Mitgliedsstaaten, darunter auch Libyen und Saudi-Arabien, fördern zusammen etwa ein Drittel des weltweit verfügbaren Erdöls und kontrollieren 80 Prozent der Reserven. Die Opec-Ölminister treffen sich mehrmals im Jahr, um die gemeinsame Förderquote der Marktlage anzupassen. (awp/mc/ps)

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