US-Schluss: Schwächer vor Inflationsdaten – Tesla tiefrot

US-Schluss: Schwächer vor Inflationsdaten – Tesla tiefrot

New York – Die Anleger am US-Aktienmarkt haben es am Dienstag auf insgesamt weiter hohem Kursniveau vorsichtiger angehen lassen. Der Dow Jones Industrial sank um 0,31 Prozent auf 36 319,98 Punkte. Tags zuvor hatte der Leitindex ein weiteres Rekordhoch erreicht.

Vor den zur Wochenmitte anstehenden US-Inflationsdaten hätten die Anleger erst einmal Gewinne mitgenommen, erläuterte Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Die Inflation ist schon seit längerer Zeit eines der Hauptthemen am Aktienmarkt, nur wurde es jüngst von der erfreulich gelaufenen Berichtssaison etwas in den Hintergrund gedrängt. Die an diesem Dienstag veröffentlichten Erzeugerpreise riefen kaum Kursreaktionen hervor.

Der marktbreite S&P 500 verlor am zweiten Handelstag der Woche 0,35 Prozent auf 4685,25 Punkte. Belastet von hohen Kursverlusten der Tesla-Papiere büsste der technologielastige Nasdaq 100 0,71 Prozent auf 16 219,94 Zähler ein.

Tesla verbuchten mit einem Minus von zwölf Prozent auf 1023,50 US-Dollar ihren höchsten Tagesverlust seit September 2020. Die Aktien des Elektroautobauers seien extrem überbewertet, sagte ein Analyst. In der Vorwoche hatten sie noch mit 1243 Dollar ein Rekordhoch erreicht. Zum Wochenauftakt waren sie dann unter Druck geraten, nachdem Firmenchef Elon Musk über Twitter hatte abstimmen lassen, ob er einen Teil seiner Tesla-Anteile verkaufen solle, um mehr Steuern zu zahlen. Die Twitter-Nutzen waren dafür.

Unter den Einzelwerten standen ferner General Electric (GE) mit Aufspaltungsplänen im Fokus. Die Papiere des Industriekonzerns gewannen zeitweise mehr als sieben Prozent, zum Schluss blieben noch 2,7 Prozent. Das Management beabsichtigt, GE in den kommenden Jahren in drei börsennotierte Unternehmen aufzuteilen: GE Aviation, GE Healthcare sowie einen Konzern, der unter anderem die Geschäfte rund um Alternative Energien, Energie und Digitalisierung umfasst.

Die Anteile von Paypal sackten um zehneinhalb Prozent ab. Nach dem anfänglichen Online-Shopping-Boom in der Corona-Pandemie laufen die Geschäfte beim Bezahldienst nicht mehr ganz so rund. Die Zahlen für die drei Monate bis Ende September lagen unter den Erwartungen der Analysten. Zudem senkte Paypal seine Jahresziele.

Nvidia waren an der Börse am Dienstag erstmals über 800 Milliarden Dollar wert. Der Chef des Grafikchip-Herstellers, Jensen Huang, hatte im Rahmen einer Technologie-Konferenz Optimismus verbreitet und damit Analysten wie Anleger überzeugt. Letztere nutzten dann aber die weiteren Kursrekorde für Gewinnmitnahmen. Nvidia schlossen ein halbes Prozent tiefer.

Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech glänzte mit seinen Zahlen für das dritte Quartal. Die Papiere verloren dennoch 6,7 Prozent, hatten aber am Vortag auch um zwölf Prozent zugelegt.

Der Euro kostete nach Börsenschluss 1,1595 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1577 (Montag: 1,1579) Dollar festgesetzt, der Dollar somit 0,8638 (0,8636) Euro gekostet.

US-Staatsanleihen stiegen deutlich. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) gewann 0,37 Prozent auf 131,78 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere fiel auf 1,441 Prozent. Zinsdruck übte ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg aus, wonach das Rennen um die Spitze der US-Zentralbank Fed spannend werden könnte. Laut informierten Kreisen wurde die Währungshüterin Lael Brainard während eines Treffens im Weissen Haus zu der Personalie befragt. Brainard gilt einer lockeren Geldpolitik zugeneigt. (awp/mc/pg)

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