US-Schluss: Dow Jones mit Plus von 0,1% bei 25’999 Punkten

US-Schluss: Dow Jones mit Plus von 0,1% bei 25’999 Punkten

New York – Die anfängliche Freude an der Wall Street über eine mögliche Entspannung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit war am Mittwoch nur von kurzer Dauer. Zum Schluss behauptete der US-Leitindex Dow Jones Industrial einen mickrigen Gewinn von 0,11 Prozent auf 25 998,92 Punkte.

Damit notierte er ungefähr wieder auf dem Niveau vor dem Bericht des «Wall Street Journal», wonach die USA eine neue Gesprächsrunde zum Handel mit China vorschlagen. Der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed (Beige Book) liess das Börsenbarometer kalt.

Ähnlich sah es bei den anderen US-Indizes aus: Der marktbreite S&P 500 ging 0,04 Prozent höher bei 2888,92 Punkten aus dem Handel, während der technologielastige Nasdaq 100 0,26 Prozent auf 7488,07 Zähler verlor.

Unternehmensseitig stand der Tech-Gigant Apple mit der Vorstellung neuer, grosser iPhones im Fokus. In die Computer-Uhr Apple Watch baute der Konzern erstmals auch ein EKG-Messgerät ein. Die Funktion wird aber zunächst nur in den USA verfügbar sein, wo sie von der Gesundheitsaufsicht FDA freigegeben wurde. Nachdem sich die Aktie zuletzt von tagelangen Verlusten infolge der Diskussionen um mögliche Strafzölle auf in China hergestellte Produkte erholt hatte, ging es nun um 1,24 Prozent bergab, was einen der hinteren Plätze im Dow bedeutete.

Härter traf es die Papiere von Chipherstellern, zu denen sich Goldman Sachs skeptisch geäussert hatte. Für Micron Technology und Lam Research strich die US-Investmentbank sogar ihre bisherigen Kaufempfehlungen, was zu Kursverlusten von 4,27 beziehungsweise 3,24 Prozent führte. Goldman sieht erste Anzeichen eines Überangebotes von Speicherchips und schraubte daher die Erwartungen für die Branche zurück. Den Sektor der Ausrüster halten die Experten der Bank nicht mehr für attraktiv und stufen ihn nur noch neutral ein.

Dagegen wurden die Ölkonzerne weiter vom Höhenflug der Preise für den wichtigen Rohstoff gestützt: Chevron und ExxonMobil legten mit Aufschlägen von 0,67 und 0,33 Prozent immerhin überdurchschnittlich zu. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern stützt die Entwicklung der Ölreserven in den USA den Ölmarkt. Die Rohölbestände in den USA sind in der vergangenen Woche deutlicher als erwartet zurückgegangen, wie aktuelle Daten belegen. Ausserdem haben die Anleger am Ölmarkt die weitere Entwicklung des Hurrikans «Florence» im Blick, der auf die Ostküste der USA zusteuert.

Dass sich die milliardenschwere Übernahme des Rivalen Sprint durch die US-Mobilfunksparte T-Mobile US der Deutschen Telekom verzögern könnte, schreckte die Anleger nicht: Die Aktien von Sprint und T-Mobile US verteuerten sich um 3,78 beziehungsweise 3,05 Prozent. Die US-Telekomaufsicht FCC braucht nach eigenen Angaben mehr Zeit für die Prüfung der angedachten Netzzusammenlegung, wie sie beiden Unternehmen mitteilte.

Die Anteilseigner des Tabakkonzerns Altria konnte ein Bericht nicht schocken, wonach die US-Gesundheitsbehörde FDA aus Jugendschutzgründen ein Verbot von geschmacksangereicherten E-Zigaretten erwägt: Die seit Jahresbeginn sehr schwachen Aktien reagierten vielmehr positiv und zogen bei einem deutlich erhöhten Handelsvolumen um 6,66 Prozent an. Ein solches Verbot könnte Experten zufolge zur Rückkehr von Rauchern zu herkömmlichen Zigaretten führen und dem E-Zigaretten-Hersteller Juul einen schweren Schlag versetzen.

Sein Börsendebüt in New York gab an diesem Mittwoch der chinesische Elektroauto-Hersteller Nio. Nach einem schwachen Auftakt notierten die Aktien des Tesla -Konkurrenten zum Schluss bei 6,60 US-Dollar. Der erste Kurs hatte mit 6,00 Dollar noch unter dem Ausgabepreis von 6,26 Dollar gelegen, der ohnehin schon fast das untere Ende der ursprünglichen Preisspanne markiert hatte.

Am Markt für US-Staatsanleihen gewannen richtungsweisende Papiere mit 10 Jahren Laufzeit 3/32 Punkte auf 99 8/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,96 Prozent. Der Euro kostete im New Yorker Handel 1,1627 Dollar. Den Referenzkurs hatte die Europäische Zentralbank (EZB) zuvor auf 1,1585 Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8632 Euro gekostet. (awp/mc/pg)

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