US-Schluss: Dow verliert 0,3% auf 25’734 Punkte

US-Schluss: Dow verliert 0,3% auf 25’734 Punkte

New York – Das juristische Gezerre um den US-Präsidenten Donald Trump und einstige Weggefährten hat am Mittwoch den Enthusiasmus an der Wall Street etwas gedämpft. Zudem kamen vom Immobilienmarkt durchwachsene Daten: Die Verkäufe bestehender Häuser waren im Juli überraschend gefallen. Das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed hinterliess am Aktienmarkt hingegen kaum Spuren. Die Fed dürfte wie erwartet den Leitzins bald weiter anheben. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial sank nach seinem zuletzt guten Lauf letztlich um 0,34 Prozent auf 25’733,60 Punkte.

Der marktbreite S&P 500, der am Dienstag im Verlauf ein Rekordhoch bei 2873 Punkten erreicht hatte, fiel im Vergleich zum Vortagesschluss um 0,04 Prozent auf 2861,82 Zähler. Der technologiewertelastige Nasdaq 100 stieg hingegen um 0,37 Prozent auf 7424,60 Punkte.

Für eine gewisse Zurückhaltung unter Investoren sorgte die brenzliger werdende Situation für Trump. So bringt ein Geständnis seines früheren Anwalts Michael Cohen den Präsidenten an den Rand eines Straftatverdachts und somit erstmals in ernste juristische Bedrängnis. Dem Geständnis zufolge soll Trump an Schweigegeldzahlungen an Frauen beteiligt gewesen sein. Das Geld soll gezahlt worden sein, um Schaden vom Wahlkampf des damaligen Präsidentschaftskandidaten abzuhalten. Es könnte damit ein Wahlkampfbeitrag sein, der strengen gesetzlichen Vorschriften unterliegt.

Der Ausgang der Geschichte ist noch nicht absehbar, doch kommt Unsicherheit an der Börse nie gut an – zumal Trump der US-Wirtschaft mit milliardenschweren Steuersenkungen unter die Arme gegriffen hatte. Zudem harren die Anleger mit Blick auf die Handelsgespräche zwischen den USA und China der Dinge. Zuletzt hatte sich hier die Hoffnung auf eine gütliche Einigung im Zollstreit breit gemacht.

Auf der Unternehmensseite herrschte Unsicherheit bei Praxair, da die geplante Fusion mit dem deutschen Gasproduzenten Linde zunehmend wackelt. Wegen Bedenken von Kartellwächtern müssen die beiden Konzerne voraussichtlich mehr Unternehmensteile verkaufen als eigentlich im Zuge des Zusammenschlusses vereinbart. Nachverhandlungen sind notwendig – und das, obwohl die Zeit drängt. Spätestens am 24. Oktober soll die Fusion unter Dach und Fach sein. Die Praxair-Papiere fielen um mehr als 2 Prozent.

Die Papiere von Exact Sciences schossen um 30 Prozent nach oben. Das Biotech-Unternehmen schloss eine Vertriebspartnerschaft für einen Krebstest mit dem US-Pharmakonzern Pfizer. Dessen Aktien fielen leicht.

Der Einzelhändler Target überzeugte die Anleger mit einer überraschend guten Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Quartal. Der Kurs zog um mehr als 3 Prozent an. Die Aktien von Zynga profitierten mit einem Plus von knapp 7,5 Prozent von einer Studie des Analysehauses Robert W. Baird. Die Experten sagen dem Handyspiel «Star Wars» einen langfristigen Erfolg voraus.

Der Kurs des Euro pendelte um die Marke von 1,16 US-Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1602 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1616 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8609 Euro gekostet.

Am US-Rentenmarkt stieg der Kurs richtungweisender zehnjähriger Staatsanleihen um 3/32 Punkte auf 100 15/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,82 Prozent. (awp/mc/ps)

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