US-Schluss: US-Jobdaten wirken nach

US-Schluss: US-Jobdaten wirken nach

New York – Der US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag hat auch zu Beginn der neuen Börsenwoche nachgewirkt. Die Kurse gaben am Montag erneut nach. Die starke Stellenzunahme auf dem Arbeitsmarkt im Juni hatte die Fantasie der Anleger mit Blick auf Zinssenkungen der Notenbank Fed etwas gebremst. Am Mittwoch stellt sich der Fed-Vorsitzende Jerome Powell in Washington im Bankenausschuss des Senats den Fragen von Abgeordneten zur Geldpolitik.

«Die Investoren ermessen weiterhin die Auswirkungen der Jobdaten vom Freitag auf die Zinssenkungen durch die Fed», sagte Volkswirt Jan Hatzius von Goldman Sachs. Sie stellten sich die Frage, ob und wie sinkende Zinsen mit einer starken Ausweitung der Beschäftigung im Juni um 244 000 Stellen zusammenpassten. Der Fed habe nun nicht viel Spielraum, um wieder auf eine restriktivere geldpolitische Ausrichtung umzuschwenken.

Der Dow Jones Industrial gab um 0,43 Prozent auf 26 806,14 Punkte nach. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,48 Prozent auf 2975,95 Punkte nach unten. Der Nasdaq 100 als Auswahlindex der Technologiewerte verlor 0,71 Prozent auf 7785,79 Punkte. Alle drei Indizes hatten am Mittwoch Höchststände erklommen.

Kursbewegende Nachrichten zu Unternehmen waren Mangelware. Die Aktionäre von Boeing kommen nicht zur Ruhe: Die Papiere fielen um 1,3 Prozent, nachdem der Flugzeugbauer für den Mittelstreckenjet 737 Max den ersten Kunden an den europäischen Rivalen Airbus verloren hatte. Der saudi-arabische Billigflieger Flyadeal will künftig mit einer reinen Airbus-Flotte unterwegs sein. Die Gesellschaft wird den bereits bestehenden Vorvertrag über bis zu 50 Jets der 737-Max-Reihe nicht festzurren. Die Mittelstreckenflugzeuge der 737-Max-Serie müssen nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten seit Mitte März weltweit am Boden bleiben. Zuletzt kosteten die Boeing-Aktien rund 350 US-Dollar. Zum Vergleich: Anfang März waren es noch 446 Dollar gewesen.

Papiere des Chemiekonzerns Dow wurden von gesenkten Jahreszielen von BASF in Mitleidenschaft gezogen und verloren 1,6 Prozent.

Der US-Chiphersteller Broadcom hat Insidern zufolge die Finanzierung der Übernahme des Sicherheitssoftware-Spezialisten Symantec inzwischen gesichert. Mit dem Vernehmen nach etwa 22 Milliarden Dollar werde der Deal wohl deutlich teurer als zunächst gedacht, sagte Analyst Stacy Rasgon von der Investmentbank Bernstein. Allerdings fielen wohl auch die angestrebten Synergien mit 1,5 Milliarden Dollar klar höher aus. Aktien von Symantec stiegen um 2,4 Prozent auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. Broadcom fielen hingegen um 2,7 Prozent.

Der Eurokurs bewegte sich im New Yorker Handel kaum noch und lag zuletzt bei 1,1210 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1215 (Freitag: 1,1260) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8917 (0,8881) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gaben um 3/32 Punkte auf 102 29/32 Punkte nach. Sie rentierten mit 2,046 Prozent. (awp/mc/pg)

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