US-Schluss: Rezessionsängste halten Anleger in Schach

US-Schluss: Rezessionsängste halten Anleger in Schach
(Adobe Stock)

New York – Belastet von Konjunkturbefürchtungen haben die US-Aktienmärkte auch am Donnerstag den Rückwärtsgang eingelegt. Die US-Notenbank Fed hatte am Vorabend von einer weitgehend stagnierenden US-Wirtschaft berichtet. Das hatte Ängste vor einer Rezession in der weltweit grössten Volkswirtschaft angeheizt. Zudem belasteten jüngste Daten, die einen Rückgang der US-Verbrauchernachfrage und der Unternehmensinvestitionen signalisierten.

Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,76 Prozent bei 33 044,56 Punkten. Der marktbreite S&P 500 fiel ebenfalls um 0,76 Prozent auf 3898,85 Zähler und der technologielastige Nasdaq 100 büsste 1,00 Prozent auf 11 295,67 Punkte ein.

Frische US-Konjunkturdaten fielen uneinheitlich aus: Laut dem Philly-Fed-Index hellte sich das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia im Januar deutlicher als erwartet auf, signalisierte aber immer noch einen Rückgang der Wirtschaftsaktivität. Derweil ging die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend erneut zurück. Weiter schwach zeigt sich der US-Häusermarkt: Im Dezember sank die Zahl der begonnenen Neubauten und der Genehmigungen für neue Häuser.

Enttäuschende Quartalszahlen drückten die Aktien von Alcoa um 7,4 Prozent ins Minus. Der Aluminiumhersteller berichtete einen Nettoverlust und kündigte an, dass der Absatz im laufenden Jahr wegen Unsicherheiten aufgrund der weltweiten Inflation, der nachlassenden Nachfrage aus Europa und der schwachen Wirtschaftsaussichten in China hinter der ursprünglichen Planung zurückbleiben sollte.

Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble konnte die Anleger mit seinem Zwischenbericht zum abgelaufenen Quartal ebenfalls nicht überzeugen, wie der Kursrückgang um 2,7 Prozent zeigte. Für das Geschäftsjahr 2022/23 hob das Unternehmen das untere Ende seiner Umsatzzielspanne an. Beim Ergebnis je Aktie geht das Management weiterhin vom Erreichen des unteren Endes des Prognoserahmens aus.

Beim Elektroautobauer Tesla mussten die Anleger nach dem Minus am Vortag einen weiteren Kursverlust von 1,3 Prozent hinnehmen. Im Prozess zu Betrugsvorwürfen von Anlegern gegen Unternehmenschef Elon Musk hatte am Mittwoch ein Anwalt des Tech-Milliardärs fehlerhafte Angaben in folgenschweren Tweets von Musk im Sommer 2018 eingeräumt. Dies sei jedoch nur eine unglückliche Wortwahl unter Zeitdruck und kein Betrugsversuch gewesen, betonte er.

Deutlich schwächer mit einem Kursabschlag von 8,7 Prozent präsentierten sich die Papiere des Luxus-Elektroautoherstellers Lucid, nachdem sie das neue Jahr mit einem Gewinn von bis zu 20 Prozent eingeläutet hatten. Händler machten dafür die jüngsten, massiven Preissenkungen des Konkurrenten Tesla verantwortlich, die dem Elektroauto-Pionier mehr Marktanteile in den USA bescheren dürften. Experten verweisen aber darauf, dass sich Lucid mit seinem Basismodell vor allem an wohlhabendere Kunden richte und damit eine andere Kernkundschaft habe als Tesla.

Die Papiere von Charles Schwab setzten ihre Talfahrt vom Mittwoch fort und sackten um weitere 6,2 Prozent ab. Zuvor hatten die Analysten der Bank of America die Aktien gleich um zwei Stufen von «Buy» auf «Underperform» abgestuft. Am Vortag hatte der Finanzdienstleister Quartalszahlen veröffentlicht, die hinter den durchschnittlichen Schätzungen der Analysten zurückgeblieben waren.

Der Euro legte im US-Handel zu. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0829 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0815 (Mittwoch: 1,0839) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9246 (0,9226) Euro gekostet.

US-Staatsanleihen gaben nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel zuletzt um 0,23 Prozent auf 115,64 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 3,40 Prozent. (awp/mc/pg)

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