US-Schluss: Dow kommt kaum vom Fleck

US-Schluss: Dow kommt kaum vom Fleck

New York – Die Anleger am US-Aktienmarkt haben sich auch am Freitag kaum aus der Deckung gewagt. Sie scheuten das Risiko. Der weiter schwelende Konflikt mit Nordkorea, der inzwischen die Südküste Floridas bedrohende Hurrikan «Irma» sowie ein Rekord-Erdbeben in Mexiko drückten auf die Stimmung. Verkauft wurden insbesondere Aktien aus dem Technologie-Sektor. Geld sei hingegen vor allem in «sichere Häfen» wie Gold, einige als krisenfest geltende Währungen oder auch Staatsanleihen geflossen, hiess es am Markt.

Der Dow Jones Industrial beendete den Handel mit plus 0,06 Prozent auf 21’797,79 Punkte und kam damit kaum vom Fleck. Im Wochenverlauf bedeutet das für den US-Leitindex einen Verlust von rund einem Prozent. Für den 500 Werte umfassenden S&P 500 ging es am Freitag um 0,15 Prozent auf 2461,43 Punkte abwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 gab hingegen um deutliche 0,85 Prozent auf 5913,37 Punkte nach.

Hurrikan «Irma», der nach seinem verheerenden Zug über die Karibik von der höchsten Warnstufe fünf auf vier heruntergestuft wurde, nimmt nun Kurs auf Florida. Bisher verursachte er in der Karibik nach Berechnungen des Karlsruher Instituts für Technologie Schäden in Höhe von rund 10 Milliarden US-Dollar.

Von der Abschwächung des Wirbelsturms profitierten vor allem Versicherer-Aktien. An der Dow-Spitze etwa stiegen die Aktien des Versicherers The Travelers um knapp 4 Prozent. Der gesamte Versicherersektor, der in den vergangenen Tagen gelitten hatte, erholte sich. AIG gewannen an der New Yorker Börse 2,6 Prozent und die Papiere des Kfz-Versicherers Progressive etwa gewannen 3,8 Prozent.

Die Aktien von Apple büssten als Schlusslicht im Dow 1,63 Prozent ein. Händler verwiesen auf Spekulationen in den Medien, dass der iPhone-Hersteller versuche, den Festplatten-Spezialisten Western Digital davon abzuhalten, die Kontrolle über das Chip-Geschäft des kriselnden japanischen Konzerns Toshiba zu erlangen. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, dass Apple sich wohl unter anderem mit Foxconn und Softbank zusammen tun wolle, um für Toshibas Chip-Geschäft zu bieten. Apple wolle 20 Prozent übernehmen, hiess es. Die Chiptochter des japanischen Konzerns stellt Flash-Speicher für iPhone und iPad her.

General Electric (GE) gaben im Dow indes weiter nach. Sie verloren 0,8 Prozent, nach einem Minus von 3,6 Prozent am Vortag. Analyst Stephen Tusa von der US-Bank JPMorgan hatte sich negativ zur künftigen Geschäftsentwicklung des Mischkonzerns geäussert.

In den Fokus rückten zudem die Aktien von Equifax, die an der New Yorker Börse um rund 14 Prozent einbrachen. Bei einem Cyber-Angriff auf den US-Finanzdienstleister erbeuteten Hacker Kundendaten von etwa 143 Millionen US-Verbrauchern.

Der Euro bewegte sich im US-Handel nur wenig und kostete zur Schlussglocke an der Wall Street 1,2036 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,2060 (Donnerstag: 1,1971) Dollar festgesetzt. Am US-Rentenmarkt verloren richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen 5/32 Punkte auf 101 23/32 Punkte und rentierten mit 2,06 Prozent. Am Donnerstag war ihre Rendite auf den tiefsten Stand in diesem Jahr gefallen. (awp/mc/upd/ps)

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