US-Schluss: Dow gibt 0,6% auf 19’793 Punkte nach

US-Schluss: Dow gibt 0,6% auf 19’793 Punkte nach

New York – Eine möglicherweise schneller als erwartete geldpolitische Straffung in den USA hat der Wall Street am Mittwoch nach ihrer jüngsten Rekordhatz den Wind aus den Segeln genommen. Die Anleger machten erst einmal Kasse. Der Dow Jones Industrial schaffte zwar noch einmal den Sprung auf eine Bestmarke und näherte sich den 20’000 Punkten bis auf rund 34 Zähler, drehte dann aber ins Minus. Am Ende ging es um 0,60 Prozent auf 19’792,53 Punkte nach unten.

Der breiter gefasste S&P 500 sank um 0,81 Prozent auf 2253,28 Zähler und der technologiewertelastige Nasdaq 100 gab um 0,30 Prozent auf 4921,218 Punkte nach.

Die US-Notenbank hob den Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte an, signalisierte aber für 2017 drei weitere mögliche Schritte. Das sei eine Überraschung, nachdem zuletzt noch zwei Erhöhungen prognostiziert worden seien, erklärte Marktstratege Lee Ferridge vom Vermögensverwalter State Street Global Advisors. Die Fed scheine es angesichts der vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump geplanten expansiven Fiskalpolitik sowie Anzeichen eines steigenden Preisdrucks für gerechtfertigt zu halten, ein aggressiveres Ansteigen der Zinsen zu forcieren.

Am US-Rentenmarkt gerieten denn auch die Kurse der Staatsanleihen unter Druck. Die Renditen stiegen im Gegenzug. Richtungweisende zehnjährige Papiere fielen um 27/32 Punkte auf 95 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,57 Prozent.

Der US-Dollar erhielt Rückenwind, was den Kurs des Euro unter Druck setzte. Die Gemeinschaftswährung rutschte kurzzeitig unter die Marke von 1,05 Dollar und kostete zuletzt 1,0528 Dollar.

Am Aktienmarkt büssten die Papiere von Johnson & Johnson (J&J) nach ihrer jüngsten Erholung 0,78 Prozent ein. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern hat das Interesse an einer Übernahme des schweizerischen Biotechunternehmens Actelion verloren.

Bei der einstigen Vorzeigebank Wells Fargo nehmen derweil die Probleme kein Ende. Zum zweiten Mal in diesem Jahr haben die amerikanischen Aufsichtsbehörden den Notfallplan des Finanzkonzerns als mangelhaft zurückgewiesen. Wells Fargo muss nun Auflagen in Kauf nehmen bis die Defizite beseitigt sind, wie die US-Notenbank Fed und die Einlagensicherung FDIC mitteilten. Die Anleger reagierte enttäuscht: Das Papier verlor rund 2 Prozent.

Auf den Anteilsscheinen des Halbleiterunternehmens Qualcomm lastete Händlern zufolge eine Abstufung durch die US-Bank JPMorgan . Die Analysten hielten auf dem aktuellen Kursniveau nur noch ein neutrales Votum für angemessen, hiess es. Der Aktienkurs fiel um zweieinhalb Prozent.

Die Aktien des Autobauers General Motors knickten um 3,77 Prozent ein Börsianer verwiesen auf einen Medienbericht, demzufolge China einen US-Autobauer wegen möglicher Preisabsprachen bestrafen könnte. Ein Name wurde allerdings nicht genannt.

Für die Anteilsscheine des Autovermieters Hertz ging es um mehr als 8 Prozent nach unten. Das Unternehmen kündigte den Rücktritt des Vorstandschefs John Tague an. Tags zuvor hatten die Papiere laut einem Händler noch von Spekulationen profitiert, dass der für sein aggressives vorgehen bekannte Investor und Hertz-Grossaktionär Carl Icahn das Unternehmen eventuell von der Börse nehmen könnte. Anleger sind schon seit geraumer Zeit mit der Geschäftsentwicklung von Hertz unzufrieden und der Kurs entsprechend auf Talfahrt. (awp/mc/upd/ps)

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