US-Schluss: Ausverkauf dank Techwerte-Erholung gebremst

US-Schluss: Ausverkauf dank Techwerte-Erholung gebremst

New York – Die Erholung der Technologiewerte im späten Handel hat den Ausverkauf an den New Yorker Börsen am Montag gebremst. Der Nasdaq 100 drehte sogar ins Plus und schloss 0,40 Prozent höher auf 10 980,22 Punkten. Apple gewannen nach einer Rally in der letzten Handelsstunde etwas mehr als drei Prozent.

Die Angst vor einer neuen Corona-Welle hatte auch den New Yorker Aktienhandel zunächst erheblich belastet. Mit 26’715 Punkten fiel der Dow Jones Industrial im Verlauf auf den tiefsten Stand seit Anfang August. Aus dem Tag ging der Leitindex mit einem Abschlag von 1,84 Prozent auf 27’147,70 Punkten. Der marktbreite S&P 500 verlor 1,16 Prozent auf 3281,06 Punkte.

Aktien von Airlines waren sehr schwach angesichts der neuen Corona-Sorgen und der Furcht vor einer womöglich neuerlichen Einschränkung der Reiseaktivitäten. United Airlines und American Airlines verloren jeweils um die acht Prozent.

Bankenwerte gaben ebenfalls nach. JPMorgan etwa verloren mehr als drei Prozent, Citigroup mehr als zwei Prozent. Marktteilnehmer verwiesen auf eine undichte Stelle vertraulicher Geldwäscheverdachtsmeldungen des US-Finanzminsteriums über dubiose Zahlungsströme, die so genannten «FinCEN Files». Bereits in Europa hatte der Bankensektor deswegen stark unter Druck gestanden.

Die Nikola-Aktien stürzten um mehr als 17 Prozent ab. Der Hybrid-Truck-Entwickler gerät nach Vorwürfen der Irreführung von Investoren immer heftiger unter Druck. Der Chef und Gründer des Unternehmens, Trevor Milton, gab nun seinen Rücktritt bekannt. Laut Medienberichten ermittelt inzwischen nicht nur die US-Börsenaufsicht SEC, sondern auch das Justizministerium wegen angeblicher Falschangaben. Hintergrund ist eine Attacke des Leerverkäufers Hindenburg Research.

Oracle und Walmart legten um 1,79 beziehungsweise 1,32 Prozent zu. Sowohl das Softwareunternehmen als auch der Einzelhändler profitierten von einer Einigung im Streit um die Zukunft der populären Video-App Tiktok in den USA. Präsident Donald Trump hatte einen Deal zwischen dem chinesischen Tiktok-Eigentümer Bytedance und den beiden US-Konzernen gebilligt. Oracle soll vor einem Börsengang von Tiktok Global einen Anteil von 12,5 Prozent an der Firma übernehmen, Walmart 7,5 Prozent.

Für die Papiere von Illumina ging es nach der Nachricht, dass der DNA-Sequenzierungs-Anbieter das auf Krebsdiagnose spezialisierte US-Unternehmen Grail übernehmen will, um 8,59 Prozent nach unten. Das ursprünglich von Illumina 2016 gegründete Unternehmen war ausgegliedert worden, Illumina hielt zuletzt aber noch 14,5 Prozent der Anteile.

Der Euro notierte nach US-Börsenschluss mit 1,1766 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1787 (Freitag: 1,1833) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8484 (0,8451) Euro gekostet. (awp/mc/pg)

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