US-Schluss: Gewinne – Handelshoffnungen und Nike-Zahlen

US-Schluss: Gewinne – Handelshoffnungen und Nike-Zahlen

New York – Die Hoffnung auf eine Entspannung im internationalen Handelsstreit hat die Wall Street am Mittwoch angetrieben. US-Präsident Donald Trump hatte gesagt, dass der Handelsdeal mit China früher als erwartet zustande kommen könnte. Zudem feierten die Anleger starke Quartalszahlen des Sportartikelherstellers Nike.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial machte seine Vortagesverluste komplett wett und stieg um 0,61 Prozent auf 26970,71 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,62 Prozent auf 2984,87 Zähler. Für den technologielastigen und konjunktursensiblen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es sogar um 1,21 Prozent auf 7803,54 Punkte nach oben.

Am Dienstag hatte noch die Diskussion um eine mögliche Amtsenthebung von US-Präsident Donald Trump die Wall Street belastet. Der Machtkampf zwischen Trump und den US-Demokraten hatte eine neue Dimension erreicht. Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, kündigte an, formal erste Schritte für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Trump einzuleiten. Sie warf ihm wegen eines Telefonats mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Verfassungsbruch vor. Trump hatte in einem Telefongespräch mit dem Ukrainer Ende Juli Ermittlungen angeregt, die seinem politischen Rivalen Joe Biden schaden könnten.

Nike hatte Gewinn und Umsatz im jüngsten Geschäftsquartal überraschend kräftig gesteigert. Analysten hoben daraufhin reihenweise ihre Kursziele an. Die Aktien waren im frühen Handel auf ein Rekordhoch gesprungen und lagen am Ende mit einem Plus von gut 4 Prozent an der Dow-Spitze. Bemerkenswert ist laut den Autoren des täglichen Bernecker-Börsenbriefes, dass die China-Umsätze stark zugelegt hätten. Dies sei ein Beleg für die Stärke des chinesischen Konsums. Der Experte Paul Trussell von der Deutschen Bank lobte, Nike laufe der Konkurrenz davon. Das erste Geschäftsquartal sei herausragend gewesen.

Zudem blickten die Anleger auf die Tabakbranche, nachdem die grosse Wiedervereinigung der Marlboro-Hersteller Philip Morris International und Altria nun nicht zustande kommt. Bei den Gesprächen über eine Fusion habe keine Einigung erzielt werden können, teilte Altria mit. Philip-Morris-Anleger reagierten erleichtert darauf, wie das Kursplus von mehr als 5 Prozent zeigte. Die Altria-Anteile aber gaben um 0,4 Prozent nach. Noch Ende August hatten beide Unternehmen Verhandlungen über einen Zusammenschluss per Aktientausch bestätigt.

Im Nasdaq 100 sackten die Anteilscheine von Broadcom um mehr als 2 Prozent ab. Der Halbleiterkonzern hatte zur Schuldenfinanzierung die Begebung einer Wandelanleihe angekündigt.

Unter den weiteren Technologiewerten büssten die Aktien von Ebay knapp 1 Prozent ein. Der Chef der Onlinehandel-Plattform, Devin Wenig, reichte seinen Rücktritt ein. Zum Nachfolger ernannte das Unternehmen Finanzchef Scott Schenkel. Dabei handele es sich jedoch zunächst nur um eine Übergangslösung. Wenig hatte den Spitzenposten 2015 übernommen, nachdem Ebay die Bezahltochter Paypal abgespalten hatte. Der Verlust dieses Wachstumstreibers und die verschärfte Konkurrenz im Online-Handel, wo Rivalen wie Amazon oder Alibaba immer stärker wurden, machten dem Unternehmen zu schaffen.

Der Euro litt unter der breiten Stärke des US-Dollars und notierte zuletzt bei 1,0944 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0982 (Dienstag: 1,1003) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9106 (0,9088) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen verloren angesichts der Gewinne an der Wall Street 24/32 Punkte auf 99 1/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,730 Prozent. (awp/mc/ps)

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