US-Schluss: Dow gewinnt 0,1% auf 18’372 Punkte

US-Schluss: Dow gewinnt 0,1% auf 18’372 Punkte

New York – Der Rekordjagd an der Wall Street ist nach drei Gewinntagen am Mittwoch der Schwung ausgegangen. Vom Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed («Beige Book»), von dem sich Anleger einen Fingerzeig auf die weitere Strategie der amerikanischen Währungshüter erwartet hatten, gingen kaum Impulse für die Aktienkurse aus.

Der Dow Jones Industrial war nach dem Rekord vom Vortag zum Handelsstart zwar noch etwas auf 18’390,16 Punkte gestiegen. Auf diesem Niveau konnte er sich aber nicht ganz halten: Der US-Leitindex schloss 0,13 Prozent fester bei 18’372,12 Punkten.

Ähnlich sah es beim marktbreiten S&P-500-Index aus, der bei 2156,45 Punkten die dritte Bestmarke in Folge erreicht hatte und sich 0,01 Prozent höher bei 2152,43 Punkten verabschiedete. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,26 Prozent auf 4565,77 Punkte. Er hatte am Vortag seinen bisherigen Jahresverlust fast wettgemacht.

Angesichts der rekordhohen Aktienkurse stehe nun ein Realitätscheck an, sagte ein Anlagestratege. Die angelaufene Quartalsberichtssaison dürfte zeigen, dass die Geschäftszahlen der amerikanischen Unternehmen nicht besonders gut seien. Am Montag nach dem Börsenschluss hatte der Aluminiumkonzern Alcoa , der traditionell den Zahlenreigen einläutet, allerdings positiv überrascht: Er hatte sich im zweiten Quartal besser gegen die sinkenden Metallpreise behauptet als von Analysten befürchtet.

Nach dem Schock durch das britische Votum für einen EU-Ausstieg hatten sich die Börsen weltweit wieder erholt – dank Hoffnungen, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen niedrig hält und die anderen grossen Notenbanken ihre Geldpolitik weiter lockern. Seit Mitte Mai sei die US-Wirtschaft mässg gewachsen, hiess es in dem im Handelsverlauf veröffentlichten Fed-Konjunkturbericht. Das liess die Anleger allerdings kalt, denn die Währungshüter hatten sich bereits im letzten Beige Book Anfang Juni ähnlich geäussert.

Bei den Einzelwerten stach Teva mit einem Kursplus von 3,81 Prozent heraus. Der Pharmakonzern blickt zuversichtlicher als bisher auf das zweite Quartal und erwartet nun einen Umsatz von bis zu 5 Milliarden US-Dollar sowie einen bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) von bis zu 1,22 Dollar. Damit liegt Teva über den Analystenprognosen. Zudem veröffentlichte der Konzern die mittelfristigen Geschäftsziele bis 2019.

Beim Düngerkonzern Mosaic konnten sich die Anleger über ein Plus von 3,51 Prozent freuen. Dass der K+S-Rivale die Kaliförderung in einem kanadischen Bergwerk für den Rest des Jahres aussetze, belege seine Kostendisziplin, lobte Jonas Oxgaard vom US-Analysehaus Bernstein Research.

Die Titel von American Airlines zollten dagegen dem gestrigen Kurssprung Tribut und sanken um 0,61 Prozent. Der bestätigte Margenausblick gab keine positiven Impulse. Am Dienstag hatten die Aktien der Fluggesellschaft gut 11 Prozent gewonnen – dank einer positiven Branchenstudie und der erwarteten Gewinnsteigerung durch Kreditkarten-Abkommen mit der Citigroup und Barclays.

Für Tesla-Papiere ging es um 0,94 Prozent bergab, nachdem der Elektroauto-Hersteller einen weiteren tödlichen Unfall mit seinem Fahrassistenz-System «Autopilot» bestätigt hatte. Tesla-Chef Elon Musk betonte ungeachtet der Ermittlungen der US-Verkehrsbehörde NHTSA, das System werde weiterhin aktiviert bleiben. Den Fahrern solle in einem Blogeintrag aber besser erklärt werden, wie es funktioniere und wie sie sich dabei verhalten sollten, sagte Musk dem «Wall Street Journal».

Deutlich sinkende Ölpreise zogen die Aktienkurse der grossen Ölkonzerne in Mitleidenschaft: Im Dow Jones gehörten ExxonMobil und Chevron mit moderaten Abschlägen zu den schwächeren Werten. Im S&P 500 ging es für ConocoPhillips sogar um 2,12 Prozent bergab. Die Titel des Öldienstleisters Halliburton sanken um 1,78 Prozent. Wie aus einem Bericht des US-Energieministeriums hervorgeht, sind die heimischen Bestände an Rohöl in der vergangenen Woche wie erwartet gefallen.

Der Eurokurs kämpfte im New Yorker Handel mit der Marke von 1,11 US-Dollar und kostete zuletzt 1,1094 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf auf 1,1072 (Dienstag: 1,1092) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9032 (0,9016) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen profitierten nach zwei Verlusttagen von der lustlosen Wall Street: Sie stiegen um 12/32 Punkte auf 101 13/32 Punkte und rentierten mit 1,47 Prozent. (awp/mc/ps)

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