US-Schluss: Anleger warten vor Powell-Rede ab

US-Schluss: Anleger warten vor Powell-Rede ab

New York – An der Wall Street sind die Anleger nach den jüngsten Kursgewinnen erst einmal in Habachtstellung gegangen. Die wichtigsten Aktienindizes schlossen am Donnerstag ohne klaren Trend. Nach den uneindeutigen geldpolitischen Signalen vom Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung erwarten Anleger jetzt weitere Hinweise von der Rede des Fed-Chefs Jerome Powell auf dem Notenbank-Treffen in Jackson Hole am Freitag.

Der Dow Jones Industrial rückte um 0,19 Prozent auf 26 252,24 Punkte vor, nachdem er zwischenzeitlich ins Minus gerutscht war. Der US-Leitindex notiert aktuell komfortabel über der 200-Tage-Durchschnittslinie, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt.

Der marktbreit aufgestellte S&P 500 hingegen bewegte sich mit minus 0,05 Prozent auf 2922,95 Punkte kaum vom Fleck. Für den technologieorientierten Nasdaq 100 ging es um 0,33 Prozent auf 7707,43 Zähler nach unten.

Die Meinungen der US-Währungshüter seien aktuell sehr konträr, schrieb Analyst Thomas Altmann von QC Partners. Insofern könne Powell für die kommende Notenbank-Sitzung wohl keine definitive Zinssenkung in Aussicht stellen. Eine zu abwartende Haltung aber würde die Anleger enttäuschen.

Jüngste US-Konjunkturdaten lieferten derweil keine eindeutigen Signale, ob die Fed ihre Geldpolitik tatsächlich stark lockert, um die Wirtschaft anzukurbeln. So hatte der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Juli zwar überraschend deutlich zugelegt. Das Barometer setzt sich unter anderem aus den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, den Neuaufträgen in der Industrie, dem Verbrauchervertrauen und den Baugenehmigungen zusammen. Allerdings war der vom Institut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex im August überraschend unter die Wachstumsschwelle gefallen.

An der Dow-Spitze hatten die Aktien des Flugzeugbauers Boeing mit einem Plus von gut 4 Prozent klar die Nase vorn. Das charttechnische Bild hatte sich zuletzt aufgehellt, nachdem die Papiere am Mittwoch die 21-Tage-Linie nach oben durchbrochen hatten. Diese zeigt den kurzfristigen Trend an. Nach zwei tödlichen Abstürzen und dem Flugverbot für seinen bei Kunden beliebtesten Flugzeugtyp 737 Max steckt der Konzern zwar weiter in einer schweren Krise. In Medienberichten hiess es nun aber, dass Boeing Zeitarbeiter eingestellt habe, um die überarbeiteten 737 Max für baldige Auslieferungen vorzubereiten.

Als Favorit im S&P 500 schnellten die Papiere von Nordstrom um knapp 16 Prozent nach oben. Die Kaufhaus- und Versandhauskette hatte im abgelaufenen Quartal zwar einen Umsatz- und Ergebnisrückgang verzeichnet. Die Kennziffern fielen jedoch weniger schlimm als befürchtet aus.

Die Aktien von Keysight Technologies verzeichneten dahinter einen Kurssprung von 12,6 Prozent. Auch die Quartalsresultate des Messgeräte-Herstellers hatten die durchschnittlichen Markterwartungen übertroffen. Zudem äusserte sich die Investmentbank Robert W. Baird positiv zu den Anteilscheinen.

Am Devisenmarkt notierte der Euro zuletzt bei 1,1082 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1083 (Mittwoch: 1,1104) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9023 (0,9006) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige Anleihen fielen um 6/32 Punkte auf 100 4/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,611 Prozent. (awp/mc/pg)

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