US-Schluss: Dow kaum verändert

US-Schluss: Dow kaum verändert

New York – Die Anleger in New York haben am Donnerstag bei Standardwerten abgewartet, bei Technologieaktien aber munter zugegriffen. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,06 Prozent tiefer bei 24’999,67 Punkten – und fiel so wieder denkbar knapp unter die 25’000-Punkte-Marke zurück. Angetrieben von der Aussicht auf eine vorsichtigere Geldpolitik hatte er diese am Vortag nach fast zwei Monaten wieder zurückerobert.

Die Blicke blieben am Donnerstag auf die laufenden Handelsgespräche mit China sowie eine erneute Vielzahl an Unternehmenszahlen gerichtet. Nach der stützenden Wirkung an den vergangenen beiden Tagen gingen diese aber nun im Dow eher mit negativen Reaktionen einher. Den Januar beendete der Leitindex aber dennoch mit einem starken Kursplus von etwas mehr als 7 Prozent.

Deutlich besser als für den Dow lief es am Donnerstag für die Technologiewerte, deren Auswahlindex Nasdaq 100 angetrieben von einem Kursfeuerwerk bei Facebook um 1,45 Prozent auf 6906,84 Punkte vorrückte auf seinen höchsten Stand seit Anfang Dezember. Am breiten Markt legte der S&P 500 um 0,86 Prozent auf 2704,10 Punkte zu.

DowDupont stellte die Aktionäre vor seiner Aufspaltung auf einen schwachen Jahresauftakt ein, woraufhin die Aktien im Dow mit einem Kursabschlag von satten 9,2 Prozent für Aufsehen sorgten. Das Management rechnet im Auftaktquartal in allen drei, bald einzeln börsennotierten Sparten des Konzerns mit einer schwächeren Entwicklung.

Bei Technologiewerten war die Stimmung angetrieben von fast 11-prozentigen Kursgewinnen bei Facebook weiter bestens. Bei dem Online-Netzwerk war das vergangene Quartal erstaunlich gut gelaufen, obwohl das weltgrösste Online-Netzwerk seit Monaten von einer Krise in die nächste schlittert. Laut Analyst Mark Mahaney von RBC wurden in jeglicher Hinsicht die Erwartungen übertroffen.

Neues Leben kam am Donnerstag auch in die Aktien der kriselnden US-Industrie-Ikone General Electric. Sie schossen um 11,65 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende Oktober, nachdem es der Konzern wieder in die schwarzen Zahlen geschafft hatte. Als wichtig galt auch eine Einigung mit dem US-Justizministerium im Falle laufender Ermittlungen.

Bei Kreditkarten- und Zahlungsanbietern ging es unterschiedlich zu: Im Dow fielen Visa nach Zahlen um 1,9 Prozent, während Mastercard im breiten Markt um 3,5 Prozent angezogen. Beide Unternehmen hatten zum Jahresende dank des guten Weihnachtsgeschäfts prächtig verdient. Bei Visa fanden Analysten aber ein Haar in der Suppe mit schwächeren Kartenumsätzen in Übersee.

An der Nasdaq sackten die Aktien des alternativen Bezahlsystemanbieters Paypal dagegen um 4 Prozent ab. Trotz des boomenden Internethandels hatte der Zahlungsdienstleister im Weihnachtsquartal deutlich weniger verdient.

Ein weiterer Dow-Verlierer war mit 1,8 Prozent die Aktie von Microsoft, auch wenn der Software-Riese zum Jahresende prächtig verdient hatte. Laut Analyst Mark Moerdler vom Analysehaus Bernstein wurde der Schwung im Cloud-Geschäft aber abgebremst von einer Schwäche mit klassischen Windows- und Konsumentenprodukten.

Ansonsten standen noch die Aktien von United Parcel Service (UPS ) nach Zahlen mit einem Kurssprung um 4,2 Prozent im Mittelpunkt. Eher kritisch beäugt wurde dagegen Tesla, wie ein moderates Minus von 0,6 Prozent zeigte. Der Elektroautobauer hatte zwar ein weiteres Quartal mit schwarzen Zahlen abgeschlossen, aber weniger verdient als erwartet. Die Aktie wurde ausserdem vom Abschied des Finanzchefs gebremst.

Der Eurokurs gab im späten Handel nach seiner Vortagsrally ein Stück weit nach. Zuletzt wurden in New York 1,1446 US-Dollar für die Gemeinschaftswährung gezahlt, die Stunden zuvor noch höher gestanden hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1488 (Mittwoch: 1,1429) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8705 (0,8750) Euro gekostet.

Wie am Aktienmarkt richteten auch Währungs- und Anleiheinvestoren ihren Blick nach Washington, wo neue Gespräche mit China stattfanden. Im gegenseitigen Handelskrieg gibt es nach Darstellung von Donald Trump gute Chancen auf einen Deal: Eine zweitägige Verhandlungsrunde hochrangiger Delegationen laufe gut, schrieb der US-Präsident auf Twitter.

US-Staatsanleihen haben derweil am Donnerstag auf Kosten ihrer Renditen weiter zugelegt. Richtungweisende zehnjährige Anleihen gewannen 13/32 Punkte auf 104 8/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,63 Prozent. (awp/mc/ps)

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