US-Schluss: Dow rückt 0,3% auf 18’538 Punkte vor

US-Schluss: Dow rückt 0,3% auf 18’538 Punkte vor

New York – Die Wall Street hat am Dienstag schwachen Konjunkturdaten getrotzt. Der Leitindex Dow Jones Industrial machte nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende anfängliche Verluste wett und schloss moderat im Plus. Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA war im August zwar regelrecht eingebrochen. Dies könnte jedoch darauf hindeuten, dass die US-Notenbank eher später als früher den Leitzins ein weiteres Mal anhebt. Höhere Zinsen würden festverzinsliche Wertpapiere gegenüber Aktien in einem besseren Licht erscheinen lassen.

Der Dow rückte um 0,25 Prozent auf 18’538,12 Punkte vor. Der S&P-500-Index stieg um 0,30 Prozent auf 2’186,48 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,64 Prozent auf 4’829,51 Punkte. Dem Nasdaq-Composite-Index gelang mit einem Plus von 0,50 Prozent auf 5’275,91 Punkte gar der Sprung auf ein Rekordhoch.

Einige Übernahmen sorgten derweil für heftige Kursausschläge bei Einzelwerten. Die Aktien des Lastwagenbauers Navistar schnellten um 40,65 Prozent auf 19,79 US-Dollar hoch, nachdem die Beteiligungspläne von Volkswagen (VW) bekannt geworden waren. Die Wolfsburger wollen sich für rund 256 Millionen Dollar oder 15,76 Dollar je Aktie einen Anteil von knapp 17 Prozent an Navistar sichern. Laut dem VW-Nutzfahrzeug-Chef Andreas Renschler könnte Volkswagen seine Beteiligung an Navistar auch noch aufstocken.

Für die Papiere des US-Pipeline-Betreibers Spectra ging es dank der Offerte des kanadischen Konkurrenten Enbridge um 13,42 Prozent auf 41,00 Dollar nach oben. Den vereinbarten Kaufpreis von rund 28 Milliarden Dollar will Enbridge komplett mit eigenen Aktien zahlen. Die gebotenen 0,984 eigenen Anteilsscheine je Spectra-Papier entsprechen 40,33 Dollar pro Aktie. Die in New York gelisteten Enbridge-Aktien stiegen um rund 5 Prozent.

Neues gab es zur geplanten Monsanto-Übernahme durch Bayer: Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern schraubte den Preis für den Biotechnologiekonzern erneut nach oben und bietet jetzt 127,50 Dollar je Monsanto-Aktie. Diese büsste dennoch anfängliche Gewinne ein und fiel um 1,28 Prozent auf 106,07 Dollar. Analyst Jasper Lawler vom Handelshaus CMC Markets ist skeptisch, ob die neue Bayer-Offerte den Monsanto-Aktionären ausreicht. Lege man den Bewertungsaufschlag zugrunde, den ChemChina für Syngenta zahle, komme man bei Monsanto auf einen Preis von rund 139 Dollar.

Der Mischkonzern Danaher verstärkt sich in der Biotechnologie. Für rund 4 Milliarden Dollar oder 53 Dollar je Aktie will das Unternehmen den Molekulardiagnostik-Anbieter Cepheid übernehmen. Cepheid-Papiere sprangen um mehr als die Hälfte auf 52,53 Dollar nach oben, Danaher-Anteilscheine fielen um rund 2 Prozent. Cepheid empfiehlt seinen Aktionären die Annahme des Angebots.

Im Dow fielen die Papiere von General Electric (GE) um 0,77 Prozent. Der Mischkonzern will für insgesamt knapp 1,3 Milliarden Euro den deutschen 3D-Drucker-Hersteller SLM Solutions und dessen schwedischen Konkurrenten Arcam schlucken.

Der Eurokurs profitierte im New Yorker Handel von den schwachen US-Daten und notierte zuletzt bei 1,1253 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1159 (Montag: 1,1156) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8961 (0,8964) Euro. Am US-Staatsanleihenmarkt stiegen zehnjährige Papiere angesichts der enttäuschenden Konjunkturnachrichten um 19/32 Punkte auf 99 21/32 Punkte und rentierten mit 1,537 Prozent. (awp/mc/pg)

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