US-Schluss: Dow wieder auf Rekordjagd

US-Schluss: Dow wieder auf Rekordjagd

New York – Dank nachlassender Inflationsängste haben die US-Aktienmärkte am Donnerstag mit Gewinnen geschlossen und weitere Höchststände erklommen. Neue Unternehmenszahlen brachten Licht und Schatten.

Der Dow Jones Industrial verbuchte ein Rekordhoch von knapp 35’172 Punkten und stieg letztlich um 0,44 Prozent auf 35 084,53 Zähler. Auch der marktbreite S&P 500 erklomm einen weiteren Höchststand und rückte schliesslich um 0,42 Prozent auf 4419,15 Punkte vor. Für den Nasdaq 100 ging es um 0,20 Prozent auf 15 048,36 Punkte aufwärts.

Frische Konjunkturdaten reduzierten die Sorgen um die US-Inflation und die Frage, wie lange die US-Notenbank ihre ultralockere Politik beibehalten wird. Aktuelle Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt zeigten, dass die Verbraucherausgaben im zweiten Quartal stark waren, auch wenn das Gesamtwachstum hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung ging in der vergangenen Woche zwar zurück, war aber immer noch höher als erwartet. Am Mittwoch hatte der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, gesagt, dass der Zeitpunkt für die Reduzierung der Anleihekäufe näher rücke, aber noch ein weiter Weg zurückzulegen sei.

Aktien von Facebook büssten vier Prozent ein. Finanzchef David Wehner hatte am Vorabend von einem schwächeren Wachstum im weiteren Jahresverlauf gesprochen. Der Bezahldienstleister Paypal musste im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch hinnehmen. Für die Papiere ging es um mehr als sechs Prozent abwärts.

Gut kamen dagegen bei Anlegern die Quartalszahlen des Chip-Herstellers Qualcomm an, der Aktienkurs legte um sechs Prozent zu. Der Autobauer Ford überraschte mit einem höheren Gewinnziel für das laufende Jahr. Hier zog der Kurs um 3,8 Prozent an. Der Pharmariese Merck & Co verfehlte die Gewinnerwartungen des Marktes, die Papiere verloren 1,8 Prozent.

Der Kurs des chinesischen Fahrdienstleisters Didi schnellte vorbörslich um rund 50 Prozent nach oben, bröckelte aber später massiv ab und schloss «nur noch» 11 Prozent höher. Das «Wall Street Journal» hatte berichtet, das Unternehmen erwäge einen Rückzug von der Börse, um so Chinas Cyberspace-Behörde zu besänftigen. Didi dementierte dies jedoch, worauf die Aktie zum Rückzug ansetzte.

Der Börsengang des Wertpapier-Brokers Robinhood in New York gestaltete sich holprig. Die Aktien schlossen beim Debüt an der Tech-Börse Nasdaq bei 34,82 Dollar, waren im Verlauf aber auch unter den Emissionspreis von 38 Dollar gerutscht. Robinhood hatte sich zuvor bereits schwergetan, die Papiere wie erhofft bei Investoren loszuschlagen, eigentlich hatte das Unternehmen bis zu 42 Dollar angepeilt.

Der Euro verteidigte seinen Vorsprung aus dem europäischen Handel im US-Geschäft und notierte zuletzt bei 1,1887 US-Dollar. Damit kostete die Gemeinschaftswährung so viel wie seit etwa drei Wochen nicht mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1873 (Mittwoch: 1,1807) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8423 (0,8470) Euro gekostet.

US-Staatsanleihen gaben etwas nach, was Händler auf die freundliche Aktienmarktstimmung zurückführten. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel zuletzt um 0,03 Prozent auf 134,22 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen betrug 1,27 Prozent. (awp/mc/pg)

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