US-Schluss: Dow büsst 0,4% auf 26’018 Punkte ein

US-Schluss: Dow büsst 0,4% auf 26’018 Punkte ein

New York – Die Anleger an der Wall Street haben nach der jüngsten Rekordjagd einen Gang zurückgeschaltet. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hatte zwar zu Handelsbeginn am Donnerstag eine Bestmarke bei gut 26 153 Punkten erreicht, drehte dann aber schnell ins Minus. Die Investoren blickten etwas besorgt nach Washington: Einen Tag vor Fristablauf hat sich dort die Diskussion um einen möglichen Regierungs-Stillstand («Government Shutdown») zugespitzt. Ein Erfolg für die Versuche der regierenden Republikaner, kurz vor Schluss noch eine Übergangslösung für zunächst vier Wochen hinzubekommen, erschien zuletzt immer fraglicher.

Der Dow verlor am Ende 0,37 Prozent auf 26’017,81 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab um 0,16 Prozent auf 2798,03 Punkte nach. Für den Auswahlindex der Technologiewerte, den Nasdaq 100 , ging es hingegen um 0,02 Prozent auf 6811,38 Punkte nach oben.

Konjunkturdaten fielen derweil widersprüchlich aus. So hatte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Januar überraschend stark eingetrübt. Auch die Baubeginne waren unerwartet deutlich zurückgegangen. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war hingegen in der vergangenen Woche überraschend stark gesunken.

Aus Branchensicht standen wie schon zur Wochenmitte Banken mit ihren jüngsten Quartalszahlen im Fokus. So übertraf Morgan Stanley die Erwartungen der Analysten deutlich. Insbesondere die florierende Vermögensverwaltung hatte die Erträge anschwellen lassen. Die Papiere legten um knapp 1 Prozent zu.

Dagegen sackten die Aktien der Bank of New York Mellon um mehr als 4 Prozent ab, obwohl deren bereinigte Quartalszahlen die durchschnittlichen Analystenschätzungen insgesamt getroffen hatten. Den Anlegern stiess jedoch negativ auf, dass die sich aus der US-Steuerreform ergebenden zusätzlichen Gewinne nicht an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Vielmehr sollen zunächst die Mitarbeiter bedacht und der Rest in das operative Geschäft gesteckt werden.

Die Papiere von Alcoa knickten gar um 7 Prozent ein. Der Aluminiumhersteller hatte angesichts gestiegener Kosten für Energie und Rohstoffe einen überraschend niedrigen Gewinn verbucht.

In einem ansonsten nachrichtenarmen Umfeld sorgten zudem Analystenkommentare für Bewegung. So zählten die Anteilscheine des Einzelhandelskonzerns Wal-Mart mit einem Plus von 1,56 Prozent zu den Favoriten im Dow. Der private Konsum in den USA habe die jahrelange Phase niedrigen Wachstums zum Jahresschluss beendet, schrieb Analyst Matthew Fassler von der Investmentbank Goldman Sachs. Der konjunkturelle Rückenwind für den privaten Verbrauch nehme zu, zuletzt noch angefacht von der US-Steuerreform.

An der Dow-Spitze knüpften die Aktien von UnitedHealth an ihre jüngste Rekordfahrt an und legten um rund 2 Prozent zu. Der Krankenversicherer hatte am Dienstag wegen der Steuerreform in seinem Heimatland das Gewinnziel für das laufende Jahr kräftig erhöht.

Dem gegenüber zollten die Anteilscheine des Flugzeugbauers Boeing ihrer jüngsten Rally Tribut und fielen um rund 3 Prozent. Die Aktien von General Electric wurden weiter gemieden und verloren am Dow-Ende 3,34 Prozent. Mittlerweile notieren sie wieder auf dem Niveau von Ende 2011. Der Industriekonzern leidet unter seinem Altgeschäft mit nordamerikanischen Lebens- und Krankenversicherungen.

Am US-Rentenmarkt verloren richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen 7/32 Punkte auf 96 27/32 Punkte. Ihre Rendite stieg entsprechend auf 2,616 Prozent. Börsianer begründeten dies unter anderem mit der weltweit robusten Wirtschaftsentwicklung. Der Euro hielt sich über 1,22 US-Dollar und kostete zuletzt 1,2240 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2235 (Mittwoch: 1,2203) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8173 (0,8195) Euro. (awp/mc/ps)

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