US-Schluss: Mögliche Zollverschiebung treibt Dow weiter an

US-Schluss: Mögliche Zollverschiebung treibt Dow weiter an

New York – Eine mögliche Verschiebung von Strafzöllen der USA auf Importe aus Mexiko ist am Donnerstag bei den Investoren in den USA gut angekommen. Der Dow, der lange Zeit nur leicht im Plus gelegen hatte, baute die Gewinne im späten Handel aus und schloss 0,71 Prozent höher auf 25’720,66 Punkten. Damit stehen die Chancen sehr gut, dass der Index die Woche ebenfalls mit einem Gewinn abschliesst.

Die USA erwägen im Handels- und Grenzstreit mit Mexiko Kreisen zufolge einen Aufschub bei der Verhängung von Zöllen. Das Nachbarland der Vereinigten Staaten wolle mehr Zeit für die Verhandlungen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Hintergrund seien Sorgen, dass sich beide Seiten nicht rechtzeitig auf alle für die Vermeidung von Zöllen notwendigen Schritte Mexikos einigen könnten. US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, die Zölle würden Montag verhängt.

Der marktbreite S&P 500 kletterte um 0,61 Prozent auf 2843,49 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 0,76 Prozent auf 7275,93 Zähler vor.

Der Rückzieher von Fiat Chrysler (FCA) bei der angestrebten Fusion mit Renault belastete den Kurs von Fiat Chrysler nicht. Er legte um 0,8 Prozent zu. FCA hatte das Angebot zur Fusion in der Nacht zum Donnerstag überraschend «mit sofortiger Wirkung» zurückgezogen. Das italienisch-amerikanische Unternehmen reagierte damit auf die Mitteilung des französischen Renault-Konzerns, eine Entscheidung über förmliche Fusionsgespräche erneut zu verschieben.

Trotz des Rückziehers von Fiat Chrysler rechne er mittelfristig mit einer Rückkehr der beiden Autobauer an den Verhandlungstisch, sagte Analyst Jose Asumendi von JPMorgan. Er sei unverändert von der «industriellen Logik» einer Fusion der beiden Unternehmen überzeugt. Fiat Chrysler könnte jedoch auch mit einem anderen Autohersteller Fusionsgespräche führen, allen voran mit PSA.

Begeistert reagierten Anleger auf Quartalszahlen von Ciena. Der Ausrüster von Telekomnetzwerken hatte mit dem Gewinn je Aktie im zweiten Geschäftsquartal selbst die höchste Analystenschätzung noch übertroffen. Der Kurs schoss daraufhin um fast 27 Prozent nach oben.

Papiere des Chip-Herstellers AMD gewannen knapp acht Prozent und führten die Gewinner im Nasdaq 100 an. Nach Aussage des Analysten Toshiya Hari von Goldman Sachs hatte sich das Management von AMD bei einem Treffen optimistisch gezeigt, im Geschäft mit Halbleitern für Grossrechner zu wachsen und Marktanteile hinzuzugewinnen.

Papiere von Tesla legten um 4,8 Prozent ebenfalls kräftig zu und lagen hinter AMD auf dem zweiten Platz im Nasdaq 100. Händler verwiesen auf den Bericht eines Branchenmagazins, demzufolge der Hersteller von Elektrofahrzeugen zuletzt in Nordamerika einen Rekordabsatz erzielt hat.

Der Euro notierte im späten US-Handel mit 1,1271 US-Dollar und kam damit vom Tageshoch bei 1,1309 Dollar wieder etwas zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1266 (Mittwoch: 1,1257) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8876 (0,8883) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige Anleihen legten um 1/32 Punkt auf 102 6/32 Punkte zu. Sie rentierten mit 2,13 Prozent. (awp/mc/ps)

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