US-Schluss: Dow Jones verliert 0,7% auf 24’118 Punkte

US-Schluss: Dow Jones verliert 0,7% auf 24’118 Punkte

New York – Die US-Börsen haben am Mittwoch ihren Stabilisierungsversuch abgebrochen und mit Verlusten geschlossen. Vor allem die konjunktursensiblen Technologieaktien litten unter den wieder einmal hochgekochten Sorgen vor einer Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China.

Wasser auf die Mühlen goss Fernsehmoderator Lawrence Kudlow, den US-Präsident Donald Trump im März zum Direktor des National Economic Council ernannt hatte. Kudlow sagte dem Sender «Fox Business», dass Trump keine Pläne habe, eine mildere Haltung in den Handelsbeziehungen mit China einzunehmen. Die aktuellen, gemischt ausgefallenen Konjunkturdaten wurden vor diesem Hintergrund kaum beachtet.

Der Dow Jones Industrial ging mit minus 0,68 Prozent auf 24 117,59 Punkten knapp über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief aus dem Handel. Am Dienstag hatte der US-Leitindex nach seinem mehr als zweiprozentigen Minus zum Wochenstart moderate Gewinne verbucht und diese im frühen Handel am Mittwoch zeitweise um rund ein Prozent ausgebaut.

Vorausgegangen waren den frühen Gewinnen Signale der Entspannung. In seinem Bemühen, die US-Wirtschaft besser vor Risiken durch Investitionen aus China zu schützen, hatte Trump den Eindruck vermittelt, einen vorsichtigeren Kurs einzuschlagen. Zunächst sollten bereits bestehende Regeln modernisiert und keine weitere Massnahmen ergriffen werden, hatte es geheissen.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es zur Wochenmitte letztlich um weitere 0,86 Prozent auf 2699,63 Zähler abwärts. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 1,39 Prozent auf 6969,67 Punkte.

Unter den Einzelwerten rutschten die Aktien von Intel um 1,8 Prozent ab und waren damit zweitschwächster Wert im Dow. Goldman Sachs ist nach einer Asienreise, wo die Analysten der US-Bank mit zahlreichen Zulieferunternehmen aus der Techbranche zusammentrafen, zunehmend negativ für den Chiphersteller gestimmt. Marktanteilsverluste bei Server-Prozessoren sowie höhere Investitionen bei Intel werden nun auch im Jahr 2019 für möglich gehalten. Die Aktien des Dow-Neulings Walgreens gaben nach ihrem einprozentigen Vortagesverlust um ein weiteres halbes Prozent nach.

Für die A-Aktien von 21th Century Fox ging es im Nasdaq-Auswahlindex um 2,4 Prozent hoch. Comcast büssten zugleich 1,5 Prozent ein und Walt Disney 0,3 Prozent. Der Unterhaltungsriese verbuchte im Bieterkampf mit Comcast um grosse Teile von Rupert Murdochs Medienimperium 21st Century Fox einen wichtigen Erfolg, denn die US-Wettbewerbshüter stimmten dem möglichen Mega-Deal unter Auflagen zu.

Trotz eines besser als erwarteten bereinigten Gewinns je Aktie im vierten Geschäftsquartal büssten die Papiere des Lebensmittelherstellers General Mills an der Nyse 0,7 Prozent ein. Die Titel des Einzelhändlers Bed Bath & Beyond zeigten sich an der Nasdaq-Börse hingegen vor der Bekanntgabe der Quartalszahlen mit 0,7 Prozent im Plus.

Zudem steht ein Milliardenzusammenschluss in der Lebensmittelbranche bevor: Conagra Brands will den etwas kleineren Wettbewerber Pinnacle Foods übernehmen und bietet 43,11 US-Dollar je Aktie und 0,6494 Conagra-Papiere je Pinnacle-Anteilschein. Beide Unternehmen stimmten dem Deal bereits zu, über den zuvor schon spekuliert worden war. Die Anleger reagierten nun negativ auf die Konditionen der Transaktion: Die Anteilscheine von Pinnacle verloren 4,3 Prozent und die von Conagra 7,3 Prozent.

Dagegen ging es für die Anteile von World Wrestling Entertainment (WWE) um 6,4 Prozent hoch. Das auf Wrestling-Shows spezialisierte Medienunternehmen gab neue milliardenschwere Fernsehverträge für die Sendungen Monday Night RAW und SmackDock Live bekannt.

Am US-Rentenmarkt gewannen wegweisende zehnjährige US-Staatsanleihen 14/32 Punkte auf 100 13/32 Punkte. Ihre Rendite fiel auf 2,824 Prozent. Der Euro wurde vom Anstieg des US-Dollar unter Druck gesetzt und kostete zum Handelsschluss an der Wall Street 1,1555 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag (MESZ) auf 1,1616 (Dienstag: 1,1672) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8609 (0,8568) Euro. (awp/mc/pg)

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