US-Schluss: Tech-Werte ziehen an – Robuste Jobdaten

US-Schluss: Tech-Werte ziehen an – Robuste Jobdaten

New York – Die US-Anleger haben am Donnerstag angesichts robuster Daten vom Jobmarkt wieder Mut gefasst. Dort sank die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weiter und erreichte das tiefste Niveau seit Beginn der Corona-Krise. Deutliche Gewinne verzeichneten daraufhin vor allem die konjunktursensiblen Technologiewerte, doch mit Blick auf die Inflations- und Zinsentwicklung bleibt die Nervosität der Investoren hoch.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial legte nach drei Verlusttagen in Folge nun um 0,55 Prozent auf 34 084,15 Punkte zu. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,06 Prozent auf 4159,12 Zähler nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 zog um 1,94 Prozent auf 13 494,09 Punkte an.

Die Börsianer bewegte derweil weiterhin, dass im späten Handel am Mittwoch die erhofft klaren Signale aus dem jüngsten Sitzungsprotokoll der US-Notenbank ausgeblieben waren. Die Devisenmarktexperten der Commerzbank kommentierten in Anlehnung an den ehemaligen britischen Premierminister Winston Churchill: «Dies ist nicht das Ende der ultra-expansiven Fed-Politik. Es ist nicht einmal der Anfang vom Ende. Aber es ist der Anfang der Diskussion über den Anfang vom Ende.»

Im Dow zählten die Aktien von Softwareanbietern zu den Favoriten. So stiegen Microsoft um 1,4 Prozent und Salesforce um 1,1 Prozent. Die Papiere des letztgenannten, auf cloudbasierte Unternehmenssoftware spezialisierten Konzerns waren bereits am Vortag von einem positiv gestimmten Analysten angetrieben worden.

Nun äusserte sich auch die Investmentbank Goldman Sachs zustimmend zu den Anteilscheinen von Salseforce. Die Nachfrage nach digitaler Transformation sei nach wie vor gross, schrieb der Experte Kash Rangan. Zugleich sei das Unternehmen mit seinen Angeboten rund um das Thema Kundenpflege gut aufgestellt, um den Marktanteil zu vergrössern.

Die Anteilscheine von Cisco holten anfängliche Verluste auf und schlossen 0,7 Prozent im Plus. Der Netzwerk-Spezialist bezahlt sein erwartetes Umsatzwachstum mit höheren Kosten. Die Erlöse im dritten Geschäftsquartal und das Umsatzziel für das vierte Quartal hätten derweil über den Erwartungen gelegen, hiess es von der britischen Investmentbank Barclays.

Für Aufmerksamkeit sorgte ansonsten der Börsengang von Oatly . Der schwedische Hafergetränke-Hersteller stiess auf starkes Anlegerinteresse. Der erste Kurs der Aktien hatte bei gut 22 Dollar gelegen, was einem Aufschlag von rund 30 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis entsprach. Am Ende notierten die Papiere bei mehr als 20 Dollar. Mit seinem haferbasierten Milchersatz entwickelte sich Oatly besonders bei Kaffeetrinkern zu einer beliebten Alternative.

Für Konstantin Oldenburger, Marktanalyst vom Handelshaus CMC Markets, ist es ein «Börsengang mit Glamour». Hafermilch sei Teil eines grösseren Trends zu Lebensmitteln, die tierische Produkte imitieren. «Sogenannte Food-Tech-Unternehmen wie Beyond Meat oder auch der neue Börsenaspirant aus Schweden geniessen eine hohe Aufmerksamkeit, auch weil die Weltbevölkerung stetig wächst.» Im Kielwasser von Oatly zogen die Anteilscheine von Beyond Meat um 3,6 Prozent an.

Der Euro erholte sich von seinen Vortagesverlusten und kostete zuletzt 1,2227 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2203 (Mittwoch: 1,2212) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8195 (0,8189) Euro.

Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,32 Prozent auf 132,51 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen betrug 1,63 Prozent. (awp/mc/pg)

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