US-Schluss: Anleger honorieren positive Konjunkturdaten

US-Schluss: Anleger honorieren positive Konjunkturdaten

New York – Die US-Aktienmärkte sind dank guter Wirtschaftsdaten und Unternehmenszahlen auch am Donnerstag auf Erfolgskurs geblieben. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,84 Prozent bei 25’862,68 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 legte um 0,89 Prozent auf 2876,32 Zähler zu. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 1,02 Prozent auf 7580,14 Punkte.

Positive US-Konjunktursignale drängten Marktteilnehmern zufolge die akuten Sorgen um den Handelskonflikt zwischen den USA und China etwas in den Hintergrund. So hatte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Mai stärker aufgehellt als erwartet. Zudem war die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlicher gefallen als gedacht. Ferner hatte sich der Wohnungsmarkt im April mit einem Anstieg der Baubeginne um 5,7 Prozent robuster als zuletzt gezeigt.

Unter den Einzelwerten stachen die Aktien von Cisco mit einem Kursanstieg von 6,7 Prozent an der Dow-Spitze positiv hervor. Der Netzwerk-Spezialist blickt nach einem unerwartet starken Quartal etwas zuversichtlicher als erwartet auf das laufende Jahresviertel. In Reaktion auf die Kennziffern erhöhten mehrere Analystenhäuser, darunter Morgan Stanley, UBS, Credit Suisse und Macquarie, ihre Kursziele für die Cisco-Papiere.

Noch besser erging es den Titeln der Snapchat-Muttergesellschaft Snap, die um 7,1 Prozent nach oben schnellten. Auslöser der Rally war die Nachricht, dass die Facebook-Tochter Instagram ihre an die Foto-App Snapchat angelehnte Konkurrenz-App namens «Direct» einstellen wird.

Die Aktien von Walmart stiessen mit einem Plus von 1,4 Prozent ebenfalls auf überdurchschnittliches Kaufinteresse unter den Anlegern. Der Handelskonzern war im ersten Quartal dank guter Geschäfte sowohl im stationären Geschäft als auch im Onlinehandel moderat gewachsen. Zudem lag das bereinigte Ergebnis je Aktie deutlich über den Erwartungen der Analysten.

Die Papiere von Qualcomm sackten hingegen um 4 Prozent ab. Als Grund nannten Börsianer Befürchtungen, die nun möglichen US-Massnahmen gegen ausländische Telekomausrüster könnten die Umsätze amerikanischer Komponentenlieferanten wie Qualcomm schmälern. US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch seiner Regierung per Dekret umfassende Befugnisse eingeräumt, gegen Auslandsfirmen vorzugehen. Es wird angenommen, dass Trump damit China und das dort angesiedelte Unternehmen Huawei treffen will. Dieses – einer der weltweit grössten Telekomausrüster – wird von den US-Behörden seit langer Zeit verdächtigt, seine unternehmerischen Aktivitäten zur Spionage für China zu nutzen.

Unterdessen schloss der US-Flugzeughersteller Boeing die Entwicklung eines Software-Updates für den unter Flugverbot stehenden Typ 737 Max ab. Begleitet worden sei dies von entsprechenden Simulatortests und bei 207 Testflügen über insgesamt 360 Stunden mit dem aktualisierten Flugsteuerungssystem MCAS, teilte das Unternehmen mit. Die MCAS-Software gilt als mögliche Ursache der Abstürze zweier Maschinen der indonesischen Fluglinie Lion Air und der äthiopischen Gesellschaft Ethiopian Airlines, bei denen insgesamt 346 Menschen starben. Die Boeing-Aktien schlossen mit einem Plus von 2,4 Prozent.

Die Aktien von Pinterest sackten nachbörslich um bis zu 14 Prozent ab, nachdem sie den regulären Börsenhandel noch mit einem Gewinn von knapp 8 Prozent beendet hatten. Die Fotoplattform hatte nach Börsenschluss Eckdaten zum ersten Quartal und einen Ausblick auf 2019 gegeben. Dabei enttäuschte vor allem das Umsatzziel für das laufende Jahr die Anleger.

Der Eurokurs blieb wie schon im späten Europa-Geschäft 1,12 US-Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1174 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1203 (Mittwoch: 1,1183) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8926 (0,8942) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen sanken um 7/32 Punkte auf 99 25/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,40 Prozent. (awp/Mc/ps)

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