US-Schluss: Wieder Dämpfer für den Dow

US-Schluss: Wieder Dämpfer für den Dow

New York – Die US-Aktienmärkte haben am Dienstag ihre Anfangsgewinne im Verlauf aufgebraucht und in negativem Terrain geschlossen. Börsianer verwiesen auf Äusserungen chinesischer Offizieller, die die optimistischen Kommentare von US-Präsident Donald Trump zur Lösung des Handelsstreits zwischen beiden Ländern in Frage gestellt hätten. Aktuelle US-Konjunkturdaten hatten kaum Einfluss auf die Notierungen.

Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Verlust von 0,47 Prozent bei 25’777,90 Punkten. Zum Wochenstart hatte der Leitindex noch um rund 1 Prozent zugelegt, nachdem US-Präsident Donald Trump neue Hoffnungen auf eine Lösung des Zollkonflikts geschürt hatte.

Der marktbreite S&P 500 sank am Dienstag um 0,32 Prozent auf 2869,16 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 gab um 0,12 Prozent auf 7566,03 Zähler nach.

Die Stimmung der US-Verbraucher hatte sich im August weniger eingetrübt als erwartet. Der vom Conference Board erhobene Indikator sank im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Punkte auf 135,1 Zähler. Analysten hatten nur mit 129,0 Punkten gerechnet. Der Preisauftrieb am US-Immobilienmarkt hatte sich im Juni weiter abgeschwächt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Häuserpreise um 2,1 Prozent, wie aus dem am Dienstag in New York veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Dies ist der schwächste Anstieg seit 2012.

Aus Unternehmenssicht stand am Dienstag eine mögliche Wiedervereinigung im Mittelpunkt des Interesses: Die Tabakriesen Philip Morris und Altria erwägen einen Zusammenschluss und verhandeln derzeit über eine Fusion per Aktientausch. Die Unternehmen hatten bereits früher zusammengehört, sich aber 2008 getrennt. Der Zusammenschluss hätte gewaltige Dimensionen: Philip Morris wies zuletzt einen Börsenwert von rund 120 Milliarden Dollar auf, Altria brachte es auf knapp 100 Milliarden.

An der Börse sorgte die Nachricht für erhebliche Kursbewegungen: Die Aktien von Philip Morris fielen bereits zu Handelsbeginn deutlich ins Minus und schlossen 7,8 Prozent tiefer. Die Papiere von Altria schnellten hingegen zunächst um mehr als 11 Prozent nach oben, bröckelten im Verlauf aber stetig ab und endeten mit einem Kursabschlag von knapp 4 Prozent.

Im Fokus standen zudem die Aktien von Johnson & Johnson mit einem Kursgewinn von 1,4 Prozent. Die Anleger reagierten damit erleichtert auf das für den Pharmakonzern glimpfliche Ende eines Gerichtsprozesses um suchtgefährdende Schmerzmittel. In dem Verfahren wurde das Unternehmen zur Zahlung von 572 Millionen Dollar verdonnert, weil es aus Profitgier die Suchtrisiken bei der Vermarktung seiner Medikamente durch irreführende Angaben verschleiert haben soll. Analysten hatten teilweise deutlich höhere Strafzahlungen befürchtet.

Die Anteilscheine von UnitedHealth sackten um weitere 3,5 Prozent ab und bauten ihre Verluststrähne der vergangenen zwei Wochen auf rund 10 Prozent aus. Die anhaltende Belastung für den Aktienkurs kommt von den in der demokratischen Partei zunehmend populären Plänen von «Medicare for All», also einem Ausbau der staatlichen Krankenversicherung für alle. Dies hätte laut Händlern sehr negative Folgen für private Krankenversicherer wie UnitedHealth.

Der Eurokurs gab im US-Handel etwas nach und bewegte sich unter der Marke von 1,11 US-Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1088 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1104 (Montag: 1,1116) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9006 (0,8996) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen rückten um 18/32 Punkte auf 101 12/32 Punkte vor. Sie rentierten mit 1,47 Prozent. (awp/mc/pg)

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