US-Schluss: Dow erobert in 3 Tagen knapp 4000 Punkte zurück

US-Schluss: Dow erobert in 3 Tagen knapp 4000 Punkte zurück

New York – Die Erholung am US-Aktienmarkt hat sich am Donnerstag den dritten Tag in Folge mit Schwung fortgesetzt. Weiter Auftrieb gaben ein inzwischen verabschiedetes billionenschweres Konjunkturpaket sowie Aussagen der US-Währungshüter. Die Bereitschaft, die Wirtschaft angesichts der Coronavirus-Krise mit allen Mitteln zu stützen, sei enorm. Das liess die Anleger wieder zunehmend zuversichtlicher werden.

Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Aufschlag von 6,38 Prozent auf 22’552,17 Punkte leicht unter seinem kurz zuvor erreichten Tageshoch. Nachdem das weltweit bekannteste Börsenbarometer zu Wochenbeginn noch auf den tiefsten Stand seit November 2016 abgesackt war, hat es inzwischen bereits wieder knapp 4000 Punkte zurückerobert.

Der marktbreite S&P 500 gewann am Donnerstag 6,24 Prozent auf 2630,07 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 5,72 Prozent auf 7897,13 Punkte vor.

Nach einigem Hin und Her war in der Nacht zum Donnerstag ein rund zwei Billionen US-Dollar schweres Hilfsprogramm bewilligt worden. US-Präsident Donald Trump hatte es vor dem vergangenen Wochenende in Aussicht gestellt. Details darin waren dann jedoch schwer umkämpft, bevor Demokraten und Republikanern sich einigten. Volkswirt Chris Hussey von Goldman Sachs sieht in dem Paket mittelfristig Chancen, eine Wirtschaftserholung zu beschleunigen. Kurzfristig aber werde es an der Wachstumsschwäche wohl nicht viel ändern, da der absehbare Rückgang der Wirtschaftsaktivität den physischen Einschränkungen geschuldet sei, mit denen der Pandemie begegnet werde.

Zu Wort meldete sich ausserdem Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank Fed. Zwar befürchtet er, dass sich die USA bereits in einer Rezession befinden könnte, wie er im Fernsehen sagte, schloss zugleich aber weitere Notmassnahmen im Kampf gegen die Folgen der Virus-Krise nicht aus. Der Notenbank werde «die Munition» nicht ausgehen, versicherte Powell. Derweil belegen die aktuellen Zahlen vom US-Arbeitsmarkt, wie schwer die Einschränkungen durch die Pandemie die heimische Wirtschaft bereits treffen: Die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe schnellte wie von einigen Experten bereits befürchtet auf gut drei Millionen nach oben.

Im Dow war erneut die Aktie von Boeing Favorit mit einem Plus von knapp 14 Prozent auf etwas über 180 US-Dollar. Damit setzte das Papier seine beeindruckende Erholung der vergangenen drei Handelstage fort. Seit dem Handelsstart am Montag hat sich der Kurs damit bereits wieder verdoppelt, wobei zuletzt auch die Aussicht auf milliardenschwere Staatshilfen für den schwer angezählten Flugzeugbauer weiter antrieben. Von ihrem Kursniveau vor dem Ausbruch der Corona-Krise bei über 330 Dollar ist die Aktie aber immer noch weit entfernt.

Caterpillar legten nach anfänglichen Verlusten um 5,6 Prozent zu. Der weltgrösste Hersteller von Baumaschinen zog angesichts der Virus-Krise seine Prognosen für 2020 zurück, was die meisten Anleger jedoch kaum überrascht haben dürfte.

Die Anteilscheine von Apple , die am Vortag noch leicht nachgegeben hatten erholten sich weiter mit plus 5,3 Prozent. Am Mittwoch hatte die japanische Wirtschaftszeitung «Nikkei» über eine Verschiebung der Markteinführung des neuen 5G-fähigen iPhones berichtet.

Eine Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs belastete an der Nasdaq die Aktie des Herstellers von Fleischersatzprodukten Beyond Meat mit 2,6 Prozent. Das Papier des Online-Reisebüros Expedia sank als eines der schwächsten Werte im Nasdaq-Auswahlindex zugleich um 2,3 Prozent, nachdem Goldman Sachs auch diese Aktie zum Verkauf empfohlen hatte. Tesla gaben als dort zudem um 2,1 Prozent nach.

Um marktkonforme 5,4 Prozent ging es für Micron Technology zudem aufwärts. Analysten werteten die Ziele des Chip-Herstellers für das dritte Geschäftsquartal angesichts der Corona-Krise als stark.

Am US-Rentenmarkt stiegen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 15/32 Punkte auf 106 12/32 Punkte und rentierten mit 0,822 Prozent. Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,1058 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0981 (Mittwoch: 1,0827) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9107 (0,9236) Euro. (awp/mc/pg)

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