US-Schluss: Erholung geht dank Zinsfantasie weiter

US-Schluss: Erholung geht dank Zinsfantasie weiter
(Adobe Stock)

New York – Nach zuletzt zwei guten Börsentagen hat sich die Erholung an den US-Aktienmärkten am Dienstag fortgesetzt. Angetrieben wurden die Kurse von der Hoffnung, dass der Reigen der Zinserhöhungen in den USA ein Ende finden könnte. Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 0,40 Prozent auf 33 739,30 Zähler. Es war der dritte Tag in Folge mit Kursgewinnen. In der vergangenen Woche war der Dow noch auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten gefallen.

Der Chef der regionalen Notenbank von Atlanta, Raphael Bostic, bekräftigte am Dienstag seine Ansicht, dass die Leitzinsen in den USA wohl nicht noch weiter erhöht werden müssen. Die Geldpolitik der Federal Reserve sei nun restriktiv genug, so Bostic, um die Inflation wieder in Richtung zwei Prozent zu bewegen. Das verlieh den US-Börsen Auftrieb. Am US-Anleihemarkt gaben hingegen die Zinsen auf Staatsanleihen ihre zwischenzeitlichen Gewinne grossteils wieder ab.

Der marktbreite S&P 500 gewann am Dienstag 0,52 Prozent auf 4358,24 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 legte um 0,56 Prozent auf 15 131,52 Zähler zu.

«Die grossen Zentralbanken haben die Spitzen bei den Zinsniveaus wohl erreicht», schrieb Ökonom David Folkerts-Landau von der Deutschen Bank. Für die Vereinigten Staaten zeichne sich eine sanfte Landung der Konjunktur an. Die Inflation habe nachgegeben, ohne dass es zu Verspannungen am Arbeitsmarkt gekommen sei.

Unter den Einzelwerten am Aktienmarkt stand der Getränke- und Snackhersteller Pepsico im Blick, dessen höhere Gewinnprognose die Anleger mit einem Kursaufschlag von 1,9 Prozent honorierten. Die Papiere des Kontrahenten Coca-Cola gewannen 2,2 Prozent und lagen hinter Boeing auf Rang zwei im Leitindex Dow.

Unity Software gewannen 1,9 Prozent. Es kam am Markt gut an, dass sich Vorstandschef John Riccitiello vom Software-Entwickler für Videospiele zurückzieht. Damit sollten Investoren wieder Vertrauen gewinnen, sagte ein Analyst. Die Aktie war in den vergangenen Monaten stark gefallen.

Die Anteile von Juniper Networks büssten 1,3 Prozent ein, nachdem die Grossbank JPMorgan die Kaufempfehlung für die Papiere des Netzwerkausrüsters zurückgezogen hatte. Die Anteile des Herstellers von Elektroautos Rivian zogen dagegen um 4,6 Prozent an, angetrieben von einer neuen Kaufempfehlung von UBS.

Der Euro legte zum US-Dollar leicht zu und wurde im späten New Yorker mit 1,0604 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf (Montag: 1,0531) Dollar festgesetzt, der Dollar hatte damit (0,9495) Euro gekostet.

Am US-Anleihemarkt gab der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) um 0,10 Prozent auf 107,73 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Anleihen lag wenig bewegt bei 4,65 Prozent. (awp/mc/pg)

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