US-Schluss: Moderate Verluste

US-Schluss: Moderate Verluste

New York – Nach den deutlichen Kursgewinnen vom Freitag hat die Wall Street am Montag mit moderaten Verlusten geschlossen. Von eher schwachen US-Konjunkturdaten kamen zwar keine positiven Impulse. Allerdings begrenzten positive Unternehmensnachrichten die Abschläge. Der Dow Jones Industrial gab zum Handelsende um 0,39 Prozent auf 12.727,21 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500-Index verlor 0,23 Prozent auf 1.353,64 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite Index um 0,40 Prozent auf 2.896,94 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,31 Prozent auf 2.577,05 Punkte zurück.

Als Belastungsfaktor sahen Börsianer insbesondere die überraschend gesunkenen Einzelhandelsumsätze im Juni. Diese seien ein weiterer Indikator für die Unsicherheit der Konsumenten. Zudem zeigten die Lagerbestände der Unternehmen für den Mai einen unerwartet deutlichen Anstieg. Auch Aussagen aus China schürten die Konjunktursorgen: Der chinesische Premierminister Wen Jiabao hatte gesagt, dass es der wirtschaftlichen Erholung des Landes noch an Dynamik fehle. Dagegen hatte sich die Stimmung des Verarbeitenden Gewerbes im US-Bundesstaat New York, die im Empire-State-Index ihren Niederschlag findet, im Juli stärker aufgehellt als erwartet.

Positive Signale kamen von der Berichtssaison. Die Citigroup konnte mit ihren Zahlen ebenso überzeugen wie vergangene Woche die Konkurrenten JPMorgan und Wells Fargo , was die Aktien um 0,60 Prozent steigen liess. Die Zahlen zeigten, dass die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten der US-Grossbank weniger stark zugesetzt hatten als befürchtet. Positiv wirkten sich im zweiten Quartal überraschend hohe Einnahmen aus der Beratung bei Firmenübernahmen aus sowie der Umstand, dass die Hausbesitzer in den USA ihre Kreditraten wieder zuverlässiger zahlen. Entsprechend war der Gewinn weniger stark zurückgegangen als erwartet.

Für die Papiere von Visa und Mastercard ging es nach einem Gerichtsurteil um 2,47 beziehungsweise 1,70 Prozent nach oben. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit erhalten die US-Einzelhändler von den beiden Kreditkarten-Anbietern und einigen Banken, die das Plastikgeld ebenfalls ausgeben, insgesamt 7,25 Milliarden US-Dollar ihrer Meinung nach zuviel gezahlter Gebühren für den Einsatz von Kreditkarten zurück.

Dennoch zeigte sich Marktführer Visa, der mit 4,4 Milliarden Dollar die grösste finanzielle Last trägt, mit der Einigung zufrieden. «Wir sind der Überzeugung, dass es im besten Interesse aller Parteien ist, diesen Fall mit einem Vergleich beizulegen», sagte Visa-Chef Joseph Saunders. Die im Dow gelisteten Papiere von Konkurrent American Express verteuerten sich um 1,23 Prozent. Zu den Banken, die sich am Vergleich beteiligen, gehören neben der Citigroup JPMorgan und die Bank of America – deren Aktien entwickelten sich indes unterschiedlich: Während JPMorgan knapp drei Prozent einbüssten, ging es für Bank of America lediglich um fast 0,13 Prozent bergab.

Beim Biotech-Unternehmen Human Genome Science sorgte die neue Offerte von GlaxoSmithKline (GSK) für Kursgewinne von 4,49 Prozent auf 14,19 Dollar. Der britische Pharmakonzern hatte das Angebot für seinen Biotech-Partner von 13,00 auf 14,25 Dollar je Aktie erhöht. Damit wird Human Genome nun insgesamt mit rund drei Milliarden Dollar bewertet. GSK verlängerte das Angebot zudem um eine Woche bis zum 27. Juli. Damit scheint einem Zusammenschluss nun nichts mehr im Wege zu stehen. Die Aktien von Gilead Sciences schlossen anderthalb Prozent höher, nachdem die US-Arznei- und Lebensmittelaufsicht FDA mitgeteilt hatte, der Pharmakonzern dürfe sein Aids-Präventionsmittel Truvada in den Vereinigten Staaten verkaufen. Damit ist dort erstmals ein Medikament zugelassen worden, das vorbeugend gegen die Krankheit wirken soll. (awp/mc/pg)

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