US-Schluss: US-Börsen stoppen Verlustserie

US-Schluss: US-Börsen stoppen Verlustserie

New York – Der US-Aktienmarkt hat seine Verlustserie am Donnerstag beenden können. Vor dem Hintergrund gemischt ausgefallener Konjunkturdaten und dem Streit um die Schuldenobergrenze der öffentlichen Haushalte in den Staaten stieg der Dow Jones Industrial um 0,36 Prozent auf 15.328,30 Punkte. Der breitere S&P-500-Index legte ebenfalls zu und gewann 0,35 Prozent auf 1.698,67 Punkte. Beide Indizes haben damit die Strähne von zuvor fünf Minustagen in Folge beendet – auf Wochensicht droht ihnen aber weiter ein Verlust nach zuletzt drei Gewinnwochen hintereinander. Der technologielastige Nasdaq 100 kletterte am Donnerstag um 0,79 Prozent auf 3.234,04 Punkte.

Gemischt ausgefallene Konjunkturdaten werteten Anleger wohl positiv. Das Wirtschaftswachstum des zweiten Quartals war von den Statistikern zwar nicht wie von Experten mehrheitlich erwartet nach oben revidiert worden, im Gegenzug überraschten aber die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit einem Rückgang. Bei einem so schwachen Wachstum hätten die Märkte die Zahlen vom Arbeitsmarkt sehr positiv aufgenommen, sagte ein Portfoliomanager aus San Antonio. Ein Marktstratege aus New York sagte, beide Zahlen seien positiv und belegten sowohl Wachstum der US-Wirtschaft als auch den Rückgang der Arbeitslosigkeit. In der jüngeren Vergangenheit hatten gute Konjunkturzahlen oft zu Kursrückschlägen geführt, weil die Anleger einen früheren Ausstieg aus dem milliardenschweren Anleihekaufprogramm der US-Notenbank Fed erwarteten.

Nach einem starken Beginn waren die Indizes zwischenzeitlich von Aussagen des republikanischen Mehrheitsführers John Boehner belastet worden. Er hatte von US-Präsident Barack Obama erneut Zugeständnisse im Budgetstreit gefordert.

Bei den Einzelwerten sahen Aktionäre des Pharmakonzerns Eli Lilly ihre Papiere schwächeln: 2,98 Prozent ging es nach unten, weil ein Mittel gegen Brustkrebs in einem späten Stadium seine Testziele verfehlt hatte.

Anteilseigner von Internetkonzernen konnten sich hingegen meist über Gewinne freuen: Yahoo-Papiere führten mit einem Aufschlag von 4,50 Prozent ein Trio mit den Konkurrenten Ebay und Facebook an. Ebay legten mit 4,48 Prozent ebenfalls kräftig zu, weil den Anlegern gefiel, dass der Internethändler 800 Millionen US-Dollar für einen Zukauf beim mobilen Bezahlen ausgibt. Facebook kletterten um 1,88 Prozent nach oben und schlossen bei 50,39 Dollar erstmals über der 50-Dollar-Marke.

Nike sind erst seit Montag im Dow notiert, gewannen aber bereits vor den nach Börsenschluss anstehenden Zahlen an der Spitze des wichtigen Börsenbarometers 2,06 Prozent. Analysten rechnen mit Rekordgewinnen des weltgrössten Sportartikelanbieters. Aktien von Hertz brachen nach einer Gewinnwarnung für 2013 um 16,10 Prozent ein. Zuvor hatten sie im laufenden Jahr jedoch rund 58 Prozent gewonnen. Papiere von Bed Bath & Beyond stiegen um 4,45 Prozent zu, nachdem der Einzelhändler für Küchen- und Badbedarf die untere Grenze seiner Jahresgewinnprognose angehoben hatte.

Am Mittwoch hatten die Papiere von JPMorgan Chase die Dow-Spitze erklommen, obwohl dem Geldinstitut Zahlungen in Milliardenhöhe ins Haus stehen – am Donnerstag fiel das Plus der Papiere mit 0,37 Prozent hingegen merklich geringer aus. Das Institut sucht nach Verhandlungslösungen in mehreren Rechtsstreitigkeiten und will die Verfahren durch Zahlung von Milliardenbeträgen beilegen. In Medienberichten ist unter Berufung auf Informationen von Eingeweihten von elf Milliarden Dollar und mehr die Rede, die die Grossbank dafür auf den Tisch legen müsse.

Schwindelig könnte den Aktionären von J.C. Penney geworden sein. Zuletzt legten die Aktien der kriselnden Kaufhauskette um 2,96 Prozent zu – hatten aber im frühen Handel wegen Spekulationen um frischen Kapitalbedarf und Liquiditätsproblemen auch schon bis zu knapp 6 Prozent verloren. Der Konzern beeilte sich daraufhin zu versichern, dass die Kette im zweiten Halbjahr weiter von positiven Umsatztrends ausgehe und bestätigte damit die eigene Prognose – was die Anleger offenbar beruhigen konnte. (awp/mc/pg)

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