US-Schluss: Immer neue Rekorde – Anleger jagen Tech-Riesen
New York – Kaum ein Tag an den US-Börsen ohne neue Rekorde. Auch am Mittwoch machte die Jagd der Anleger auf Tech-Schwergewichte wie Amazon und die Google-Holding Alphabet keine Pause. Der technologielastige Nasdaq 100, aber auch der marktbreite S&P 500 legten auf ihre Höchstmarken vom Vortag noch eine grosse Schippe drauf. Der Nasdaq 100 stieg um 1,04 Prozent auf 12’420,54 Punkte, der S&P 500 rückte um 1,54 Prozent auf 3580,84 Zähler vor. Beim Nasdaq 100 war es die elfte Bestmarke in den vergangenen 13 Börsentagen.
Der Dow Jones Industrial kletterte um 1,59 Prozent auf 29’100,50 Punkte ebenfalls kräftig. Bis zu einem neuen historischen Höchststand fehlen dem Leitindex nur noch knapp 500 Punkte.
«Mittlerweile sehen wir spektakuläre Bewertungsniveaus gerade bei den grossen Technologieunternehmen, da jeder in sie investieren und an der Rally teilhaben will», schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Anleger investierten in die Unternehmen, die von der aktuellen wirtschaftlichen Situation am meisten profitierten. «Dabei entsteht ein Rudelverhalten: Wenige Aktien werden von vielen Investoren gekauft, womit auch das Risiko von Überbewertungen und spekulativen Übertreibungen steigt», warnte der Experte.
Die Aktien von Apple zeigten nach einem neuerlichen Rekordhoch in den ersten Handelsminuten Zeichen der Ermüdung. Anleger nahmen Kursgewinne mit, die Papiere verloren 2,1 Prozent. Amazon legten dagegen um 0,9 Prozent zu und Aktien der Google-Holding Alphabet um 3,8 Prozent. Gesucht waren am Mittwoch auch ausgewiesene Nachzügler der Tech-Branche wie Intel und IBM.
Gute Nachrichten gab es auch von der Konjunktur: Die Aufträge an US-Industrieunternehmen haben im Juli stärker als erwartet zugelegt. Die vom Arbeitsmarktdienstleister ADP ermittelte Zahl der Beschäftigten blieb im August zwar hinter den Erwartungen zurück; die Umfrage gilt aber nicht mehr als aussagekräftig mit Blick auf den wichtigen offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag. Das Protokoll der vergangenen Sitzung der US-Notenbank Fed hatte am Mittwoch kaum Einfluss auf die Börsen.
An die Spitze des Dow setzten sich mit Coca-Cola ein Vertreter der «Old Economy». Sie profitierten von starken Quartalszahlen des Whisky- und Tequila-Herstellers Brown-Formann. Dessen Aktien schnellten um knapp zehn Prozent auf ein Rekordhoch und zogen Coca-Cola um 4,2 Prozent mit nach oben.
Der Eurokurs zeigte sich wie schon am Vortag schwach und notierte im späten US-Devisenhandel mit 1,1845 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1861 (Dienstag: 1,1987) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8431 (0,8342) Euro gekostet. US-Staatsanleihen zeigten sich freundlich, richtungweisende zehnjährige Papiere legten um 5/32 Punkte auf 99 24/32 Punkte zu. Sie rentierten mit 0,65 Prozent. (awp/mc/ps)