US-Schluss: Verluste nach weiterer Zinserhöhung

US-Schluss: Verluste nach weiterer Zinserhöhung
(Adobe Stock)

New York – Mit Kursverlusten haben die US-Börsen am Mittwoch auf eine neuerliche Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed reagiert. Der Dow Jones Industrial verlor 0,80 Prozent auf 33’414,24 Punkte. Damit erweist sich der Mai mit drei verlustreichen Tagen in Folge bislang als der saisonal schwache Börsenmonat, als der er bekannt ist.

Die Fed hat wie allgemein erwartet den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte angehoben. Damit liegt dieser nun in einer Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent. Vor gut einem Jahr hatte er noch an der Nulllinie gelegen. Für ihre weitere Geldpolitik hat sich die Fed nicht konkret festgelegt. Zwar strichen die Währungshüter eine Passage aus ihrer Erklärung zum Zinsentscheid vom Mittwoch, wonach weitere Anhebungen zu erwarten seien. Zugleich wurden aber zusätzliche Zinserhöhungen auch nicht ausgeschlossen.

Der marktbreite S&P 500 gab um 0,70 Prozent auf 4090,75 Zähler nach. Der technologielastige Nasdaq 100 schloss 0,64 Prozent niedriger auf 13’030,21 Punkte.

«Insgesamt scheint es, als befinde sich die US-Notenbank nun in Lauerstellung», kommentierte Volkswirt Christian Scherrmann vom Vermögensverwalter DWS. Je nach Datenlage könne die Fed die Geldpolitik leicht nach oben oder unten korrigieren. In Anbetracht der jüngsten gemischten Daten zu Inflation und Arbeitsmarkt sieht der Experte leichte Aufwärtsrisiken für die Zinsen. Die Lage könne sich allerdings rasch ändern.

Neben dem Zinsentscheid spielten auch Nachrichten aus der Unternehmenswelt eine Rolle. So hatte der Abschwung am PC-Markt nach dem grösseren Konkurrenten Intel nun auch den Chipkonzern AMD erwischt. Die Aktien büssten angesichts eines Umsatzeinbruchs, des Rutschens in die Verlustzone und eines enttäuschenden Ausblicks um mehr als neun Prozent ab.

Die Kaffeehauskette Starbucks schaffte zu Jahresbeginn einen Gewinnsprung und konnte auch die Erlöse kräftig steigern, womit die Analystenerwartungen übertroffen wurden. Doch die Anleger folgten nach der jüngst guten Kursentwicklung auf den höchsten Stand seit Anfang 2022 der Börsendevise, bei guten Nachrichten zu verkaufen. Die Aktien büssten gut neun Prozent ein.

Dass Estee Lauder nach der Quartalsbilanz zum dritten Mal binnen sechs Monaten die Jahresziele senkte, kam am Markt gar nicht gut an: Die Anteilscheine des Kosmetikkonzerns brachen um mehr als 17 Prozent ein.

Ford-Aktien hielten sich in dem schwachen Gesamtmarkt mit einem moderaten Minus vergleichsweise gut. Der Autobauer übertraf mit dem Gewinn die Markterwartungen.

Die Papiere des Pharmahändler CVS Health erlitten nach der Zahlenvorlage einen Kursrückgang um 3,7 Prozent. Dagegen punktete der Pharmakonzern Eli Lilly mit positiven Studiendaten für einen Wirkstoff gegen Alzheimer. Die Akten legten um 6,7 Prozent zu.

Der Euro stieg nach der Zinserhöhung in den USA zum US-Dollar zunächst auf ein Tageshoch, gab anschliessend die Gewinne aber grösstenteils wieder ab. Zuletzt kostete der Euro 1,1053 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1043 (Dienstag: 1,0965) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9055 (0,9119) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt legten US-Staatsanleihen kräftig zu. Zuletzt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) um 0,64 Prozent auf 116,30 Punkten. Die Rendite für zehnjährige Papiere fiel auf 3,35 Prozent. (awp/mc/ps)

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