US-Schluss: Dow gibt 0,3% auf 17’675 Punkte nach

US-Schluss: Dow gibt 0,3% auf 17’675 Punkte nach

New York – Die Furcht vor einem Austritt Grossbritanniens aus der EU (Brexit) hat die Wall Street am Dienstag nur etwas belastet. Der Dow Jones Industrial grenzte zwischenzeitliche Verluste von rund einem dreiviertel Prozent ein und schloss nur moderat im Minus. Positive Nachrichten kamen von der Konjunktur: In den USA hatten die Einzelhandelsumsätze im Mai überraschend stark zugelegt.

Der Dow gab um 0,33 Prozent auf 17’674,82 Punkte nach. Dies war gleichwohl der vierte Verlusttag in Folge. Allein zu Wochenbeginn hatte der US-Leitindex 0,74 Prozent eingebüsst. Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es am Dienstag um 0,18 Prozent auf 2075,32 Punkte nach unten. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 hingegen schloss 0,05 Prozent höher bei 4424,91 Punkten.

«Die Brexit-Ängste sind das Öl im Feuer der risikoaversen Investoren», sagte Analyst Jasper Lawler vom Handelshaus CMC Markets. Am Mittwoch steht allerdings zunächst die Sitzung der US-Notenbank (Fed) im Fokus. Nach zuletzt überraschend schwachen Daten vom wichtigen US-Arbeitsmarkt und der Unsicherheit über den Ausgang des britischen Referendums rechnet so gut wie kein Experte mit einer Zinserhöhung. Immer mehr Beobachter zweifeln, ob die Notenbank in diesem Jahr überhaupt noch einmal handelt.

Unternehmensnachrichten waren dünn gesät. Am Dow-Ende fielen die Aktien des Kreditkartenanbieters American Express nach schlechten Nachrichten aus der Branche um gut 4 Prozent. Der auf das Kreditkartengeschäft spezialisierte Finanzdienstleister Synchrony Financial rechnet für das neue Jahr mit höheren Abschreibungen, da die Verbraucher sich schwer täten, Kredite zurückzuzahlen. Die Anteilsscheine von Synchrony Financial sackten um mehr als 13 Prozent ab.

In den Blick rückte zudem ein Spartenverkauf: Der an der Nasdaq notierte niederländische Chiphersteller NXP will sein Geschäft mit Basis-Halbleitern an ein chinesisches Konsortium für rund 2,75 Milliarden US-Dollar (2,4 Milliarden Euro) verkaufen. Im ersten Quartal soll der Verkauf des künftig unter Nexperia firmierenden Geschäfts an die Finanzinvestoren Beijing Jianguang Asset Management und Wise Road Capital abgeschlossen sein. Die NXP-Papiere hatten zu Handelsbeginn zunächst um knapp 1 Prozent angezogen, bevor die Anleger schnell Kasse machten. Zum Handelsschluss bewegten sich die Aktien kaum vom Fleck.

Am Nasdaq-Ende weiteten die Papiere der Flugesellschaft American Airlines ihre Vortagesverluste aus und fielen um rund viereinhalb Prozent. Bereits am Montag hatten sie unter dem verheerenden Massaker in Orlando gelitten.

Um rund 3 Prozent nach oben ging es für Alibaba. Der chinesische Online-Händler rechnet für das Ende März 2017 abgeschlossene Geschäftsjahr mit einem Umsatzanstieg von mindestens 48 Prozent. Die Papiere des Internet-Urgesteins Yahoo , das an Alibaba beteiligt ist, gewannen gut zweieinhalb Prozent.

Die Titel des chinesischen Suchmaschinenbetreibers Baidu schliesslich verloren 1,66 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Quartalsprognose für den Umsatz gesenkt hatte. Chinesische Regulierungsbehörden hatten es zuvor Pharmaunternehmen erschwert, Werbung online zu schalten.

Der Kurs des Euro litt unter den Brexit-Sorgen und notierte zuletzt bei 1,1205 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1225 (Montag: 1,1268) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8909 (0,8875) Euro. Richtungweisende zehnjährige Anleihen fielen angesichts der guten Konjunkturdaten um 2/32 Punkte auf 100 2/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,618 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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