US-Schluss: Dow rückt 0,6% auf 19’913 Punkte vor

US-Schluss: Dow rückt 0,6% auf 19’913 Punkte vor

New York – Die Anleger am New Yorker Aktienmarkt haben am Dienstag ihre Zurückhaltung aufgegeben und die Kurse wieder angetrieben. Dabei stiegen der S&P 500 sowie die Indizes an der Nasdaq auf Rekordstände. Die Unsicherheit um die künftige Wirtschaftspolitik unter dem neuen US-Präsidenten scheint erst einmal verflogen. Donald Trump machte derweil mit weiteren Ankündigungen – die Öl- und Automobilbranche betreffend – von sich reden. «Die Politik bleibt der wichtigste Kurstreiber», sagte Mike van Dulken von Accendo Markets.

Mit 19’912,71 Punkten und einem Plus von 0,57 Prozent ging der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,66 Prozent auf 2280,07 Punkte, nachdem er im Verlauf bis auf das Rekordhoch von 2284,63 Punkten vorgerückt war. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 kletterte um 0,70 Prozent auf 5101,06 Zähler. Er hatte zuvor bei 5108,22 Punkten ebenfalls eine Bestmarke erreicht. Auch der Nasdaq Composite stieg im Verlauf so hoch wie nie zuvor.

Donald Trump hatte am Vortag mit seinen Ankündigungen ernst gemacht und das transpazifische Freihandelsabkommen TPP gekippt. Am Dienstag nun kündigte der Republikaner an, zwei umstrittene Öl-Pipeline-Projekte wieder aufzunehmen, die sein Vorgänger Barack Obama gestoppt hatte. Der Schritt gehört zum Konzept Trumps, alte fossile Energieträger zu befeuern. Aktien aus dem Ölsektor wie Chevron , ConocoPhillips , Halliburton oder Kinder Morgan legten zum Teil deutlich zu.

Die Papiere der Autobauer Ford und General Motors (GM) rückten um 2,44 beziehungsweise 0,95 Prozent vor, die Anteile von Fiat Chrysler sprangen gar um 5,84 Prozent hoch. Die Autowerte standen unter besonderer Beobachtung, weil Donald Trump die ranghohen Entscheider aus der Branche eingeladen hatte. Bei dem Treffen hatte Trump angekündigt, Umweltregulierungen zu verringern. Diese seien «ausser Kontrolle geraten», so der Präsident. Ins Detail ging er dabei nicht. Trump versucht die US-Autokonzerne zudem davon zu überzeugen, ihre Produktion im Land zu lassen, anstatt sie nach Mexiko zu verlagern.

Ansonsten stand die Bilanzsaison im Fokus. So legten unter anderem die Dow-Konzerne Dupont , Johnson & Johnson (J&J) , 3M , Verizon und Travelers Zahlen vor.

Die Verizon-Anteile belegten nach enttäuschenden Zahlen mit einem Abschlag von 4,37 Prozent den letzten Platz im Leitindex. Am Vorabend war ausserdem bekannt geworden, dass sich die Übernahme von Yahoo durch den Telekomkonzern länger hinzieht. Die Papiere des angeschlagenen Internet-Pioniers zogen am Dienstag um 3,54 Prozent an. Der am Vorabend vorgelegte Zwischenbericht von Yahoo spiegelt zwar weiterhin nur durchwachsene Geschäfte wider, übertraf aber die Erwartungen.

Für die Papiere des Pharma- und Konsumgüterherstellers Johnson & Johnson (J&J) ging es angesichts eines enttäuschenden Ausblicks um 1,89 Prozent abwärts. Einbussen von 1,42 Prozent verzeichneten die Titel von 3M . Ein schwaches Elektronik-Geschäft und der starke Dollar hatten 2016 die Geschäfte des Mischkonzerns ausgebremst.

Gewinne von 4,49 Prozent verbuchten indes die Aktien von Dupont , womit sie klar der beste Dow-Wert waren. Der vor einer Fusion mit dem Konkurrenten Dow Chemical stehende Chemiekonzern hatte seinen Gewinn im vierten Quartal kräftig gesteigert. Die Aktien von Dow Chemical gewannen mit plus 4,38 Prozent ebenfalls deutlich.

Der Schadenversicherer Travelers hatte im Schlussquartal dank besserer Kapitalerträge und der Beilegung eines Rechtsstreits deutlich mehr verdient als im Vorjahr und damit die Erwartung von Analysten übertroffen. Dennoch verloren die Aktien 1,02 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen auf ausgeweitete Verluste in der Autoversicherungssparte, die auf die Stimmung gedrückt hätten.

Die chinesische Handelsplattform Alibaba hatte im zurückliegenden Weihnachtsquartal den Umsatz kräftig gesteigert. Für die in New York notierten Titel ging es um 3,07 Prozent hinauf.

Der Euro gab im New Yorker Handel leicht nach. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,0732 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0748 (Montag: 1,0715) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9304 (0,9333) Euro. Am US-Rentenmarkt verloren richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen 18/32 Punkte auf 95 31/32 Punkte und rentierten mit 2,46 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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