US-Schluss: Konflikt um Ukraine kostet Anleger Nerven

US-Schluss: Konflikt um Ukraine kostet Anleger Nerven
(Adobe Stock)

New York – Neuerliche Sorgen vor einer russischen Invasion der Ukraine haben am Donnerstag den Handel an den US-Börsen überschattet. Der Dow Jones Industrial fiel um 1,78 Prozent auf 34 312,03 Punkte. Er rutschte zeitweise auf den tiefsten Stand seit fast drei Wochen.

Der Grund ist, dass die US-Regierung den von Moskau angekündigten Teilabzug russischer Truppen aus dem Grenzgebiet zur Ukraine als Falschinformation einstuft und vor Naivität im Umgang mit Russland warnt. Stattdessen geht sie von einem weiteren Ausbau der Militärpräsenz aus. Russland bekräftigte die Absicht, seine Truppen nach dem Ende des Militärmanövers aus Belarus abzuziehen.

Der marktbreite S&P 500 büsste 2,12 Prozent auf 4380,26 Punkte ein. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es mit 2,96 Prozent auf 14171,74 Zähler noch weiter nach unten.

Als wäre die Ukraine-Krise des Schlechten nicht genug, gab es auch von der Konjunktur wenig Erbauliches: So sind die Baubeginne im Januar im Vergleich zum Dezember um gut vier Prozent gesunken. Der Philly-Fed-Index, der das Geschäftsklima in der Region Philadelphia misst, blieb im Februar hinter der Prognose zurück. Und die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg zuletzt stärker als von Volkswirten prognostiziert.

Mit Blick auf die Quartalsberichte der Unternehmen gab es Licht und Schatten. Beim Netzwerkausrüster Cisco lief es jüngst im Geschäft mit Glasfasernetzen und der 5G-Technik besonders gut. Der Aktienkurs stieg auf Platz zwei im Dow Jones Industrial um 2,7 Prozent.

Walmart lagen auf Platz eins im Dow mit einem Aufschlag von vier Prozent. Der grösste US-Einzelhändler hat trotz weltweiter Lieferkettenprobleme ein unerwartet gutes Weihnachtsquartal hinter sich.

Der Grafikprozessorhersteller Nvidia übertraf zwar die Konsensprognosen von Analysten. Die aktuellen Markterwartungen seien aber noch höher, sagte ein Börsianer. Der Kurs sackte um siebeneinhalb Prozent ab und war einer der grössten Verlierer im Nasdaq 100.

Gut waren auch die Quartalszahlen des Chip-Herstellers Applied Materials . Die Aktien schlossen sich jedoch der allgemeinen Kursschwäche in der Halbleiterbranche an und verloren 3,3 Prozent.

Die Aktien des Software-Anbieters und Datenanalysten Palantir Technologies brachen um fast 16 Prozent ein. Die Analysten von Citigroup konstatierten mit Blick auf die Quartalszahlen eine fortdauernde Wachstumsschwäche.

Der Essenslieferant Doordash verbuchte im Schlussquartal 2021 eine Rekordzahl an Bestellungen – trotz nachlassender Risiken im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Der Kurs schnellte um fast elf Prozent nach oben.

Zu den grössten Verlierern im Dow Jones Industrial zählten die Papiere des Mischkonzerns 3M mit minus 4,5 Prozent. Die Investmentbank Morgan Stanley hatte zum Verkauf geraten.

Der Euro bewegte sich im späten US-Devisenhandel kaum noch. Die Gemeinschaftswährung notierte auf 1,1361 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1370 (Mittwoch: 1,1372) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8795 (0,8794) Euro gekostet.

Anleger setzten angesichts der Ukraine-Krise auf als sicher geltende Papiere. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,52 Prozent auf 126,47 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere gab im Gegenzug auf 1,97 Prozent nach. (awp/mc/pg)

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