US-Schluss: Dow rückt 0,4% auf 21’638 Punkte vor

US-Schluss: Dow rückt 0,4% auf 21’638 Punkte vor

New York – An der Wall Street haben die Standardwerte ihre Rekordjagd wieder aufgenommen. Sowohl der US-Leitindex Dow Jones Industrial als auch der marktbreite S&P-500-Index erreichten am Freitag Höchststände. Aktuell treibt die Aussicht auf eine behutsame Geldpolitik in den USA die Börse an, nachdem die Chefin der US-Notenbank (Fed), Janet Yellen, bereits am Mittwoch entsprechende Signale gesendet hatte.

Der Dow gewann 0,39 Prozent auf 21’637,74 Punkte. Seine Bestmarke liegt nun bei 21 681 Punkten. Auf Wochensicht steht ein Plus von 1,04 Prozent zu Buche.

Der S&P 500-Index zog am Freitag um 0,47 Prozent auf 2459,27 Punkte an, nachdem er zuvor bei 2463 Punkten sein Rekordhoch erreicht hatte. An der Technologiebörse Nasdaq setzte sich die Erholung nach dem jüngsten Rückschlag fort: Der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,77 Prozent auf 5838,08 Punkte.

Neue Nahrung erhielten die Spekulationen rund um die Fed durch die am Freitag veröffentlichten Inflationszahlen. Demnach schwächte sich der Preisauftrieb im Juni deutlicher ab als erwartet. Jüngst hatte Yellen die Preisentwicklung als derzeit grössten Unsicherheitsfaktor mit Blick auf die künftige Geldpolitik bezeichnet und betont, dass man die weitere Entwicklung genau im Blick behalten werde.

Eine schwache Inflation spricht tendenziell gegen eine straffere Geldpolitik, was wiederum den Aktienmarkt eher stützen würde. Der US-Dollar geriet denn auch zum Euro unter Druck. Ein schwächerer Dollar wiederum kann bei Unternehmen aus den Vereinigten Staaten die Einnahmen aus dem Ausland erhöhen.

Für Gesprächsstoff auf Unternehmensseite sorgte die anlaufende Berichtssaison, weil am Freitag gleich drei grosse Banken ihre Quartalszahlen vorlegten. Die Institute hatten zwar kräftig verdient, allerdings schwächelte das Kapitalmarktgeschäft. Es kam zu Einbussen im lukrativen Handel mit Wertpapieren, Rohstoffen und Devisen. Hintergrund ist ein wieder ruhigeres Marktgeschehen nach turbulenten Monaten mit Brexit-Referendum und US-Präsidentschaftswahl.

Damit fielen die Aktien von JPMorgan als Schlusslicht im Dow um 0,91 Prozent auf 92,25 US-Dollar und notierten wieder auf dem Niveau von Ende Juni. Für die Anteilscheine der Citigroup ging es um rund 0,5 Prozent nach unten und die Papiere von Wells Fargo büssten mehr als 1 Prozent ein.

An der Dow-Spitze zogen die Papiere von Wal-Mart um 1,72 Prozent an. Die Investmentbank Goldman Sachs hatte die Anteilscheine auf eine Empfehlungsliste gesetzt. Wal-Mart sei der steigenden Nachfrage nach elektronischen Handelslösungen ebenso gewachsen wie den anziehenden Investitionen in neue Technologie, schrieb Analyst Matthew Fassler.

Der verlustreiche Mobilfunker Sprint schliesslich lotet einem Zeitungsbericht zufolge weitere Möglichkeiten für Kooperationen aus. Der japanische Milliardär Masayoshi Son, der mit seinem Tech-Konzern Softbank hinter Sprint steht, habe sich diese Woche mit Staranleger Warren Buffett und Kabelmogul John Malone getroffen, hiess es. Sprint-Papiere gewannen rund 4 Prozent.

Der Kurs des Euro profitierte von insgesamt durchwachsen ausgefallenen US-Konjunkturdaten und notierte zuletzt bei 1,1470 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1415 (Donnerstag: 1,1417) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8760 (0,8759) Euro. Richtungweisende US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren rückten angesichts der Wirtschaftsnachrichten um 4/32 Punkte auf 100 13/32 Punkte vor und rentierten mit 2,33 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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