US-Schluss: Leichte Gewinne

US-Schluss: Leichte Gewinne

New York – Die US-Aktienmärkte haben am Freitag erneut Rekorde verzeichnet. Gross auf Touren kamen die wichtigsten Indizes allerdings nicht – auch deshalb, weil Konjunkturdaten gemischte Impulse lieferten. Schwachen Inflations- und Einzelhandelsdaten stand eine überraschend aufgehellte Stimmung der US-Verbraucher gegenüber.

Der Dow Jones Industrial setzte seinen Rekordlauf bis auf 22’905,33 Punkte fort. Zum Schluss legte er um 0,13 Prozent auf 22’871,72 Punkte zu, womit er in der abgelaufenen Woche um knapp ein halbes Prozent zugelegt hat.

S&P 500 und Nasdaq 100 erreichten Rekordstände bei 2557,65 beziehungsweise 6100,06 Zählern. Der breit gefasste S&P legte zum Schluss noch um 0,09 Prozent auf 2553,17 Punkte zu. Für seinen technologielastigen Kollegen ging es an der Nasdaq um 0,37 Prozent auf 6092,45 Punkte nach oben.

Das Konsumklima der Universität von Michigan hatte im Oktober den höchsten Stand seit 13 Jahren erreicht. Die Teuerung dagegen war in den USA im September weniger stark gestiegen als erwartet. Während am Markt bereits mit einem nächsten Zinsschritt im Dezember gerechnet wird, lieferte dies laut dem BayernLB-Experten Stefan Kipar «keinen Rückenwind für eine Zinsanhebung». Die Aussicht auf eine möglicherweise weniger steile Zinskurve lastete zeitweise auf dem Dollarkurs.

Auf Unternehmensseite standen einmal mehr Geschäftszahlen aus dem Bankensektor im Fokus. Nachdem am Vortag schon JPMorgan und Citigroup ihre Anleger nicht vom Hocker gerissen hatten, galt dies nun für Wells Fargo. Bei dem mit einem Scheinkonten-Skandal kämpfenden Bankhaus hatten im dritten Quartal Rechtskosten die Bilanz verhagelt, woraufhin die Titel 2,75 Prozent einbüssten.

Besser erging es den Papieren der Bank of America, die sich nach schwachem Start berappelten und zum Schluss sogar um 1,49 Prozent stiegen. Das Geldhaus hatte dank geringerer Kosten und eines starken Geschäfts mit Privatkunden im dritten Quartal mehr verdient als erwartet.

Über Kursgewinne von 1,99 Prozent durften sich die Aktionäre von Monsanto freuen. Um die umstrittene Übernahme des US-Saatgutkonzerns kartellrechtlich abzusichern, zieht der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern Bayer alle Register. Er verkauft Teile seines Agrargeschäfts für fast 6 Milliarden Euro an den heimischen Rivalen BASF .

An der Nasdaq stiegen Netflix um 1,85 Prozent auf 199,49 US-Dollar. Zuvor war eine Aktie des Streaminganbieters vorübergehend sogar mehr als 200 US-Dollar wert gewesen. Diverse Analysten hatten vor den am Montag erwarteten Quartalszahlen ihre Kursziele erhöht. Goldman-Experte Heath Terry etwa hob sein Ziel von 200 auf 235 Dollar an – vor allem wegen geplanter Preiserhöhungen. Er hält die Konsensschätzungen für die Abonnentenzahlen aber auch für zu niedrig.

Der Euro gab im Verlauf des US-Handels seine zuvor erzielten Gewinne wieder ab und notierte zuletzt bei 1,1825 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1810 (Donnerstag: 1,1856) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8467 (0,8435) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 12/32 Punkte auf 99 25/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,73 Prozent. (awp/mc/ps)

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