US-Schluss: Dow büsst 1,5% auf 24’361 Punkte ein

US-Schluss: Dow büsst 1,5% auf 24’361 Punkte ein

New York – Die politische Krise in Italien mit ihren Ansteckungsgefahren für die weltweiten Finanzmärkte hat am Dienstag auch den New Yorker Aktienmarkt erfasst. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor 1,58 Prozent auf 24’361,45 Punkte. Seine Bilanz seit Jahresbeginn ist mit einem Minus von knapp eineinhalb Prozent nun wieder negativ. Am Montag war in New York wegen des Feiertags «Memorial Day» nicht gehandelt worden.

Anleger sähen die Stabilität in der Eurozone als gefährdet an und fürchteten sich vor einer neuen globalen Finanzkrise, wenn in Italien die populistischen Parteien Fünf Sterne und Lega weiteren Zulauf bekämen, hiess es am Markt. Weltweit nähmen Investoren nun eine vorsichtigere Haltung ein.

Auch in New York waren vor diesem Hintergrund Aktien aus dem Finanzsektor am Dienstag besonders schwach, während US-Anleihen mit deutlichen Kursgewinnen von der erhöhten Nachfrage nach als sicher empfundenen Anlagen profitierten. So legten richtungweisende Papiere mit einer Laufzeit von 10 Jahren um 1 10/32 Punkte auf 100 26/32 Punkte zu und rentierten mit 2,78 Prozent.

Für den marktbreiten US-Aktienindex S&P 500 ging es um 1,16 Prozent auf 2689,86 Zähler runter. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,49 Prozent auf 6926,54 Punkte. Daten zum US-Immobilienmarkt und zur Verbraucherstimmung hatten keinen Einfluss auf das Geschehen am Aktienmarkt.

Nach dem Scheitern der Regierungsbildung in Italien zieht dort nun eine institutionelle Krise herauf. Die geplante europakritische Koalition zwischen der Fünf-Sterne-Bewegung und Lega war am Sonntag geplatzt, weil Präsident Sergio Mattarella angesichts der Unruhe an den Finanzmärkten den eurokritischen Finanzminister des Bündnisses nicht absegnen wollte.

Aus Branchensicht gerieten auch in New York insbesondere Finanzwerte unter Beschuss, die wie die europäischen Papiere von Banken unter den Italien-Sorgen litten. Im Dow verloren die Anteile von JPMorgan als schwächster Wert 4,27 Prozent. Goldman Sachs und American Express fielen um 3,40 beziehungsweise 3,34 Prozent.

Ähnlich schwach mit minus 3,08 Prozent waren die Aktien von General Electric (GE). Die Papiere des Mischkonzerns hatten sich nach einer monatelangen Verluststrecke im April und Mai etwas berappelt, tendieren seit einigen Tagen aber wieder schwächer. An der Dow-Spitze gewannen Coca-Cola 0,66 Prozent. Aktien von Getränke -und Nahrungsmittelproduzenten gelten als defensive Werte, die in mauen Börsenphasen häufig besser abschneiden als der Gesamtmarkt.

Derweil genehmigten die US-Kartellbehörden die Übernahme des Saatgut- und Agrarchemie-Herstellers Monsanto durch den deutschen Bayer-Konzern unter Auflagen. Monsanto-Aktien profitierten davon mit plus 0,72 Prozent. Dagegen nutzte den Anteilen des Autoherstellers Ford eine Hochstufung durch das Analysehaus Jefferies auf «Buy» nichts. Sie verloren 0,61 Prozent.

Der Eurokurs rutschte im Zuge der angespannten politischen Lage in Italien am Dienstag mit 1,1510 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Juli 2017. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,1535 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1558 (Montag: 1,1644) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8652 (0,8588) Euro. (awp/mc/ps)

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