US-Eröffnung: Moderate Verluste – Warten auf Ergebnisse im Zollstreit

US-Eröffnung: Moderate Verluste – Warten auf Ergebnisse im Zollstreit
(Adobe Stock)

New York – Nach dem feiertagsbedingt langen Wochenende sind die US-Aktienmärkte am Montag etwas schwächer in den Handel gestartet. Die Anleger schauen leicht besorgt auf das bevorstehende Fristende im Zollstreit der USA mit zahlreichen Ländern.

Die Europäische Union setzt aktuell auf eine Grundsatzvereinbarung mit der weltgrössten Volkswirtschaft an diesem Mittwoch. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Sonntag mit US-Präsident Donald Trump zum aktuellen Verhandlungsstand telefoniert. Dazu hiess es seitens der EU, dass insbesondere in der vergangenen Woche erhebliche Fortschritte für eine grundsätzliche Einigung erzielt worden seien.

Der Dow Jones Industrial gab im frühen Handel um 0,49 Prozent auf 44.607,83 Punkte nach. Der S&P 500 sank um 0,49 Prozent auf 6.248,33 Zähler und der Nasdaq 100 verlor 0,62 Prozent auf 22.724,75 Punkte.

«Die Zölle stehen wieder einmal im Zentrum des Börsengeschehens», begründete Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners die Zurückhaltung. Es werde derzeit spekuliert, an wen die ersten zwölf Zoll-Drohbriefe adressiert sein werden, wobei auch die EU unter den Empfängern sein könnte. Da vor allem für die exportorientierten europäischen Volkswirtschaften die Zölle eine immense Belastung wären, dürfte mit Hochdruck daran gearbeitet werden, die drohenden Zölle doch noch abzuwenden.

Unter den bedeutenden Einzelwerten fielen vor allem die Aktien von Tesla am Nasdaq-100-Ende mit einem Kursabschlag von 6,6 Prozent auf. Anleger fürchten, dass die angekündigte Gründung einer neuen Partei durch Firmenchef Elon Musk dessen Aufmerksamkeit erneut vom Unternehmen ablenken könnte, dazu noch in einer schwierigen Zeit für den Elektroautobauer. Börsianer hatten erst kürzlich auf das Ende von Musks Aktivitäten in der US-Regierung erleichtert reagiert.

Dass US-Präsident Donald Trump den Vorstoss des Tech-Milliardärs am Wochenende als «lächerlich» und Musk als völlig «entgleist» bezeichnet hatte, dürfte ausserdem zur Eskalation des Streits zwischen den beiden beitragen. «Drohende Sanktionen und/oder wegfallende Subventionen könnten Musks Unternehmen SpaceX und Tesla schweren Schaden zufügen», sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. «Einerseits dürften Investoren wegen dieser Unsicherheit die Reissleine ziehen und andererseits Leerverkäufer angelockt werden, die noch stärker fallende Kurse sehen wollen.»

Die in den USA gehandelten Titel von WNS Holdings gewannen 14,2 Prozent auf 74,66 US-Dollar. Der Management- und IT-Berater Capgemini will den amerikanisch-indischen IT-Dienstleister für 76,50 Dollar je Aktie übernehmen. Das Gesamtvolumen des Geschäfts beläuft sich auf 3,3 Milliarden Dollar, ohne Berücksichtigung der Nettofinanzschulden von WNS.

Die Aktien von Gel Group stiegen um 3,3 Prozent. Die Papiere des Betreibers von Privatgefängnissen und psychiatrischen Einrichtungen profitierten davon, dass der US-Senat und das Repräsentantenhaus Trumps Steuer- und Ausgabengesetz zugestimmt haben. Das Gesetz sieht milliardenschwere Investitionen für Haftanstalten für Einwanderer vor. (awp/mc/pg)

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