US-Schluss: Dow nach Zolleskalation wieder im Abwärtssog

US-Schluss: Dow nach Zolleskalation wieder im Abwärtssog

New York – Neue Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump gegen Mexiko haben den Dow Jones Industrial am Freitag auf das tiefste Niveau seit Ende Januar geschickt. Der US-Leitindex knüpfte an seinen jüngsten Abwärtstrend an und fiel um 1,41 Prozent auf 24 815,04 Punkte. Damit erwies sich die zaghafte Erholung vom Donnerstag als Strohfeuer.

Im Mai büsste der Dow knapp 7 Prozent ein und verzeichnete so den ersten Monatsverlust in diesem Jahr. Auf Wochensicht ergab sich ein Minus von rund 3 Prozent – der grösste Verlust seit Dezember.

Der breit gefasste S&P 500 büsste am Freitag 1,32 Prozent auf 2752,06 Zähler ein. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,62 Prozent auf 7127,96 Punkte nach unten.

Trump will den südlichen Nachbarn mit Strafzöllen auf alle Warenimporte dazu zwingen, die illegale Migration in das Land in die Vereinigten Staaten zu stoppen. Vom 10. Juni an würden Zölle in Höhe von fünf Prozent auf sämtliche Einfuhren aus Mexiko erhoben, hiess es.

Auch der US-Handelskrieg mit China geht in eine neue Runde, denn als Vergeltung auf bereits verhängte Strafzölle Washingtons treten an diesem Freitag neue Abgaben der Chinesen in Kraft. Und nicht nur das: Das Reich der Mitte hat nun Kreisen zufolge auch die Pläne zur Exportbeschränkung seltener Erden in die USA fertig und will zudem eine Liste mit «unzuverlässigen» ausländischen Firmen aufstellen.

Die Trumpschen Zoll-Drohungen gegen Mexiko hatten in Asien und Europa bereits besonders die Aktien von Automobilkonzernen auf Talfahrt geschickt, denn viele haben in dem mittelamerikanischen Land eigene Werke. Dies trifft auch auf die US-Hersteller General Motors und Ford zu, deren Aktien gut 4 Prozent beziehungsweise mehr als 2 Prozent einbüssten.

Zudem standen mit dem Computer-Spezialisten Dell Technologies und dem Fahrdienstvermittler Uber zwei Konzerne im Blick, die am Vorabend nach Börsenschluss ihre Quartalszahlen vorgelegt hatten.

Dell hatte höheres Wachstum mit Diensten für seine Kunden verzeichnet, während die Geräte-Erlöse stagnierten. Damit blieb das Unternehmen beim Umsatz insgesamt hinter den Erwartungen zurück und die Papiere knickten um mehr als 10 Prozent ein. Dell ist seit Ende 2018 wieder an der Börse.

Uber hatte zu Jahresbeginn tiefrote Zahlen geschrieben, aber einen kräftigen Umsatzanstieg verbucht. Die Anteilscheine legten um 1,5 Prozent zu. Uber ist erst seit gut drei Wochen an der Börse. Für die Aktien lief es bislang wenig rund.

Die Papiere des bereits seit längerem kriselnden Modeunternehmens Gap schliesslich rutschten um mehr als 9 Prozent ab. Die Firma hatte enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt und ihre Gewinnprognose für dieses Jahr gesenkt, da nun auch die bis dato gut gelaufene Marke Old Navy hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.

Der Eurokurs notierte zuletzt bei 1,1169 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1151 (Donnerstag: 1,1134) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8968 (0,8982) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 23/32 Punkte auf 102 5/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,131 Prozent. (awp/mc/ps)

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