US-Schluss: Euphorie über Nvidia-Zahlen hält nicht lange an
New York – Die Freude über einen überraschend starken Quartalsbericht des KI-Chip-Spezialisten Nvidia ist am Donnerstag an den US-Börsen im Verlauf verflogen. Die fest gestarteten wichtigsten Aktienindizes verzeichneten zu Handelsschluss teils deutliche Verluste. Die Sorgen um eine zu hohe Bewertung vor allem von Papieren mit Bezug zur sogenannten Künstlichen Intelligenz (KI) seien rasch wieder zurückgekehrt, hiess es am Markt. Diese hatten zuletzt schon für deutliche und anhaltende Verluste insbesondere bei Technologietiteln geführt.
Der Dow Jones Industrial verlor 0,84 Prozent auf 45.752,26 Punkte. Im frühen Handel hatte er bis zu 1.100 Zähler höher notiert. Der marktbreite S&P 500 rutschte zum Handelsschluss um 1,56 Prozent auf 6.358,76 Punkte ab. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 2,38 Prozent auf 24.054,38 Punkte bergab.
Am Mittwoch nach US-Börsenschluss hatte Nvidia zunächst mit beeindruckenden Zahlen und einem optimistischen Ausblick die Sorge vor einer möglichen KI-Blase zerstreut. Weltweit reagierten die Anleger darauf mit Erleichterung. Die Aktien starteten mit einem kräftigen Kursplus in den Handel, zum Schluss verloren sie aber knapp drei Prozent.
Der wegen des Stillstands zahlreicher US-Regierungsbehörden (Shutdown) verspätet vorgelegte Arbeitsmarktbericht trat als Gesprächsthema zunehmend in den Hintergrund. Die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten hatte im September wieder Arbeitsplätze geschaffen – und zwar mehr als von Volkswirten erwartet. Allerdings wurden die August-Daten nach unten revidiert. Zudem stieg die Arbeitslosenquote zum Vormonat entgegen der prognostizierten Stagnation ein wenig, während das Lohnwachstum etwas weniger stark ausfiel als erwartet.
Die Daten deuten laut Alexander Guiliano von Resonate Wealth Partners darauf hin, «dass der Arbeitsmarkt nicht so schwach ist wie befürchtet». Die Analysten der Landesbank Helaba sehen im Arbeitsmarktbericht einen erneuten Dämpfer für die Hoffnungen auf eine weitere Leitzinssenkung der US-Notenbank Fed im Dezember.
Walmart legten an der Dow-Spitze um 6,5 Prozent zu. Der Einzelhandelsriese hatte mit seinem Überschuss die Erwartungen von Experten übertroffen. Der Ausblick wurde zudem zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben.
Regeneron Pharmaceuticals gewannen als bester Wert im Nasdaq 100 4,9 Prozent. Der Pharmakonzern erhielt von der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Zulassungserweiterung für das Augeninjektionsmittel Eylea HD.
Abbott Laboratories verloren 1,7 Prozent. Die Pharmafirma will mit einer milliardenschweren Übernahme ihr Diagnosegeschäft stärken. Exact Sciences , ein Anbieter von Krebstests, soll für rund 21 Milliarden Dollar übernommen werden. Dessen Aktien sprangen um knapp 17 Prozent hoch.
Die Aktien von Palo Alto Networks büssten 7,4 Prozent ein. Das IT-Sicherheitsunternehmen gab Quartalszahlen bekannt und will zudem den Cloud-Managementspezialisten Chronosphere übernehmen. (awp/mc/pg)