US-Schluss: Anleger machen bei Tech-Giganten Kasse

US-Schluss: Anleger machen bei Tech-Giganten Kasse

New York – Herbe Verluste hat es am Donnerstag an den US-Aktienmärkten gegeben. Die Quartalsberichte einiger namhafter US-Konzerne wie Microsoft , Tesla und Dow Inc kamen bei den Anlegern nicht gut an. Als sich die Verluste ausweiteten, machten Investoren vor allem bei den zuletzt phänomenal gelaufenen Technologieaktien Kasse – womit sich der Abwärtsdruck noch erhöhte. Der Dow Jones Industrial verlor 1,31 Prozent auf 26 652,33 Punkte.

Gegenwind für die Aktienkurse kam auch von der Konjunktur. Der US-Arbeitsmarkt steht wegen der Corona-Pandemie weiter unter Druck. In der Woche bis zum 18. Juli stellten rund 1,4 Millionen Menschen erstmals einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl um 109 000 Anträge. In den Wochen zuvor waren die Neuanträge noch zurückgegangen, wenn auch nur leicht. Auch konjunkturelle Frühindikatoren blieben hinter den Erwartungen zurück.

Der breiter gefasste S&P 500 verlor 1,23 Prozent auf 3235,66 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 büsste sogar 2,67 Prozent auf 10 580,591 Punkte ein. Hier belasteten Gewinnmitnahmen bei Branchengrössen wie Apple , Microsoft, Amazon , Facebook und der Google-Holding Alphabet nach den hohen Gewinnen dieser Papiere in den vergangenen Monaten.

Microsoft übertraf im vergangenen Quartal mit dem Umsatz zwar die Erwartungen von Analysten. Zugleich verlangsamte sich aber das in den vergangenen Quartalen starke Wachstum der Cloud-Plattform Azure. Das löste Gewinnmitnahmen aus und liess den Aktienkurs um 4,4 Prozent nachgeben.

Aktien von Tesla gingen nach den Quartalszahlen vom Vorabend mit Kursgewinnen in den Handel, drehten dann aber ins Minus. Der Hersteller von Elektroautos übertraf zwar die Erwartungen; nach einer Kursexplosion von in der Spitze fast 90 Prozent in nur zwei Wochen machten Anleger nun aber Kasse, der Kurs rutschte um 5 Prozent ab.

Anders dagegen Twitter: Die Anteilscheine des Kurznachrichtendienstes stiegen um 4,1 Prozent und erreichten den höchsten Stand seit Anfang Februar. Das Unternehmen meldete das zweite Quartal in Folge einen Rekord der Nutzerzahlen.

Papiere des Chemiekonzerns Dow Inc büssten 3,4 Prozent ein. Laut dem Analysten Arun Viswanathan von der Bank RBC liegt die Gewinnprognose des Unternehmens für das laufende Quartal deutlich unter der Markterwartung.

Papiere von American Airlines zogen nach anfänglichen Verlusten um 3,7 Prozent an. Um die Liquidität aufzubessern, will die traditionsreiche Fluggesellschaft den eigenen Markennamen beleihen. Die Investmentbank Goldman Sachs ist mit einem Zuschuss von 1,2 Milliarden US-Dollar an American Airlines an dem Deal beteiligt.

Der Eurokurs fiel im späten US-Devisenhandel wieder knapp unter die Marke von 1,16 US-Dollar. Zuvor war er mit 1,1627 Dollar auf den höchsten Stand seit September 2018 geklettert. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1569 (Mittwoch: 1,1578) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8644 (0,8637) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt legten richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 6/32 Punkt auf 100 14/32 Punkte zu und rentierten mit 0,577 Prozent. (awp/mc/pg)

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