US-Schluss: Der Rekordjagd geht etwas die Puste aus

US-Schluss: Der Rekordjagd geht etwas die Puste aus

New York – Die Aufwärtsdynamik der US-Aktienmärkte hat am Dienstag merklich nachgelassen. Zwar stiegen der marktbreite S&P 500 und auch der technologielastige Nasdaq 100 unmittelbar nach der Startglocke auf neue historische Höchstmarken. Die Gewinne hielten sich jedoch in engen Grenzen: Der Dow Jones Industrial rückte um 0,11 Prozent auf 28 267,16 Punkten vor, schaffte es aber nicht mehr zu einem neuen Rekordhoch.

Geradezu «zaghaft» sei der Dow zuletzt auf neue Spitzenwerte gestiegen, schrieb Analyst Andreas Büchler vom Börsenmagazin Index Radar. Auf neuen Rekordwerten des Dow hätten Investoren rasch wieder Gewinne mitgenommen. Das sei angesichts des in diesem Jahr gut gelaufenen Marktes aber nicht überraschend. Seit Jahresbeginn ist der Dow um mehr als 20 Prozent geklettert. Angesichts des näher rückenden Jahresendes dürften sich die Investoren zudem immer mehr vom Markt zurückziehen.

Der S&P 500 schloss am Dienstag 0,03 Prozent im Plus mit 3192,52 Zählern. Der Nasdaq 100 beendete den Handel 0,06 Prozent höher bei 8575,70 Punkten. Auch überraschend robuste Daten aus der Industrie und dem Baugewerbe im November konnten die Kurse nicht weiter nach oben treiben.

Unter den Einzelwerten richten sich die Blicke erneut auf Boeing . Angesichts der grossen Ungewissheit, ob der Flugzeugtyp 737 Max wieder zugelassen wird, will der Flugzeugbauer von Januar an vorerst keine solchen Maschinen mehr produzieren. Boeing-Aktien weiteten anfangs die Verluste der vergangenen Wochen noch aus, schlossen jedoch kaum verändert.

Der Lkw-Hersteller Navistar strich wegen einer schwächelnden Nachfrage die Ziele für 2020 zusammen. Die Aktien brachen um mehr als 10 Prozent ein. Das Unternehmen, an dem der deutsche Autobauer VW beteiligt ist, will nun die Produktion drosseln, die Kosten senken und das Auslandsgeschäft umbauen. Die Aufträge für neue Lkw blieben schwach, sagte Analystin Ann Duignan von JPMorgan. Das gelte vor allem für das Leasing- und Mietgeschäft.

Der französische Opel-Mutterkonzern PSA hat laut eingeweihten Kreisen grünes Licht für eine Fusion mit dem italienisch-amerikanischen Automobilhersteller Fiat Chrysler (FCA) gegeben. Papiere von Fiat Chrysler gewannen 1,5 Prozent. Im späten Handel hiess es dann aus Kreisen, dass auch Fiat Chrysler dem Deal zustimme.

Für Netflix ging es an der Spitze des Nasdaq 100 um 3,7 Prozent nach oben. Der Streaming-Dienst hatte am Vorabend erstmals detaillierte Nutzerzahlen veröffentlicht. Diese belegen laut Analysten ein starkes Wachstum ausserhalb Nordamerikas, mit dem Netflix vor Konkurrenten wie Walt Disney und AT&T liege.

Um fast 7 Prozent aufwärts ging es für den Auftragshersteller für Elektronikartikel Jabil Circuit . Der Umsatz war im ersten Geschäftsquartal besser als erwartet und auch die Prognose für das zweite Quartal konnte überzeugen. Fedex veröffentlichte nach der Schlussglocke Geschäftszahlen und kappte die Prognose. Die Aktien sackten daraufhin im nachbörslichen Handel um 5 Prozent ab.

Am US-Rentenmarkt gaben richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen um 2/32 Punkte auf 98 26/32 Punkte nach und rentierten mit 1,88 Prozent. Der Euro bewegte sich im US-Devisengeschäft kaum und kostete zuletzt 1,1147 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1162 (Montag: 1,1146) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8959 (0,8972) Euro. (awp/mc/pg)

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