US-Schluss: Schwung verpufft nach Rekorden – Dow schwach

US-Schluss: Schwung verpufft nach Rekorden – Dow schwach
(Adobe Stock)

New York – Positive Nachrichten aus der Chipbranche haben den US-Börsen am Dienstag zwar Bestmarken beschert. Neue Inflationsdaten und Geschäftszahlen aus dem Bankensektor gaben jedoch keine Impulse, und im Handelsverlauf ging den Aktienkursen der Schwung aus.

Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 rettete nach einem starken Start ein Plus von 0,13 Prozent auf 22.884,59 Punkte ins Ziel. Der marktbreite S&P 500 konnte seine Gewinne nicht halten und schloss 0,40 Prozent tiefer mit 6.243,76 Punkten. Der Dow Jones Industrial hatte schon zu Handelsbeginn geschwächelt und büsste letztlich 0,98 Prozent auf 44.023,29 Punkte ein. Damit hinkt der Leitindex den anderen Indizes weiter hinterher – zu seinem Rekord, der aus dem Dezember datiert, fehlt ihm noch ein Stück.

In den Vereinigten Staaten hatte sich die Inflation im Juni zwar unerwartet deutlich verstärkt. Die aggressive Zollpolitik der US-Regierung zeigt aber nach Einschätzung von Experten weiterhin keine deutlichen Auswirkungen. Die Kerninflationsrate, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, lag wie prognostiziert bei 2,9 Prozent. Experten blieben denn auch eher gelassen.

«Obgleich die Unternehmer in Umfragen angeben, die Last der Erhöhung der US-Einfuhrzölle auf die Verbraucher weiter zu wälzen, fehlt in der aktuellen Inflationsstatistik wieder einmal jegliche Spur davon», schrieb Volkswirt Dirk Chlench von der Landesbank Baden-Württemberg. Somit dürfte insbesondere aus dem Weissen Haus der Druck auf die US-Notenbank zunehmen, ihren geldpolitischen Kurs zu lockern. Chlench hält indes an seiner Einschätzung fest, dass die US-Notenbank ihre Leitzinsen im weiteren Jahresverlauf unverändert lassen wird.

Die Aktien von Nvidia setzten nach dem verhaltenen Vortag ihre Rekordjagd fort: Mit plus 4 Prozent zählten sie zu den besten Werten im Nasdaq 100. Nach monatelangen Exportbeschränkungen darf der Halbleiterriese seine für China konzipierten KI-Chips wieder in der Volksrepublik verkaufen.

Wettbewerber AMD plant ebenfalls die Wiederaufnahme der Lieferungen seiner MI308-Chips nach China, nachdem die USA ihre Zustimmung zu den Verkäufen erteilt hatten. Die Titel gewannen 6,4 Prozent und waren damit so teuer wie seit Oktober nicht mehr. Auch andere Halbleiteraktien wie Broadcom und Micron waren vergleichsweise gefragt.

Die mit Spannung erwarteten Quartalszahlen einiger Grossbanken, welche traditionell die heisse Phase der Unternehmensberichtssaison einläuten, stiessen auf ein durchwachsenes Echo. JPMorgan schlug sich zwar dank der Schwankungen an den Kapitalmärkten besser als erwartet. Allerdings stellte das Finanzinstitut für dieses Jahr auf bereinigter Basis etwas höhere Kosten in Aussicht als zuvor. Die Aktien verloren letztlich 0,7 Prozent.

Bei Wells Fargo enttäuschte der Nettozinsertrag, was den schon gut gelaufenen Papieren einen Kursrutsch von 5,5 Prozent einbrockte. Citigroup hingegen überraschte mit den Erträgen aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren positiv, was die Anleger honorierten: Die Aktien gewannen 3,7 Prozent und erreichten zeitweise den höchsten Stand seit dem Bankenkrisenjahr 2008.

Die zuletzt rekordhohen Blackrock -Anteile sackten hingegen um 5,9 Prozent ab. Umsatz und erfolgsabhängige Gebühren hatten im zweiten Quartal die Markterwartungen verfehlt. Ein Rekordwert beim verwalteten Vermögen wog dies offenbar nicht auf. (awp/mc/pg)

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