US-Schluss: Arbeitsmarktdaten feuern Rekordlauf an

US-Schluss: Arbeitsmarktdaten feuern Rekordlauf an

New York – Angesichts einer starken Arbeitsmarkterholung in den Vereinigten Staaten haben die US-Börsen am Freitag neue Höchststände erklommen. Zudem gingen im Mai im Vergleich zum April bei der Industrie etwas mehr Aufträge ein als erwartet. Das verhalf dem marktbreiten S&P 500 als auch den technologielastigen Nasdaq-Indizes zu neuen Bestmarken. Der Dow Jones Industrial hinkte zwar weiter hinterher, holt aber zunehmend auf.

«Der US-Arbeitsmarkt erholt sich kräftig, wenngleich die Konsensschätzung zur Arbeitslosenquote verfehlt wurde. Die Erwerbsquote stagnierte derweil», fasste Helaba-Analyst Ralf Umlauf die Entwicklung im Juni zusammen. Akuter Handlungsdruck für die US-Notenbank, von ihrer ultraexpansiven Geldpolitik abzuweichen, besteht ihm zufolge noch nicht, da weiterhin viele Millionen Arbeitsplätze fehlten. Zudem verwies er auf die gesunkene Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden, während die Stundenlöhne gestiegen seien.

Der Dow ging letztlich mit einem Plus von 0,44 Prozent auf 34’786,35 Punkte aus dem Handel und hat damit in der abgelaufenen Woche um ein Prozent zugelegt. Der S&P 500 rückte am Freitag um 0,75 Prozent auf 4352,34 Punkte vor und baute seinen aussergewöhnlichen, etwas mehr als 14-prozentigen Halbjahresgewinn weiter aus. Im Wochenverlauf steht für den S&P ein Plus von 1,7 Prozent zu Buche. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 stieg am Freitag um 1,15 Prozent auf 14’727,63 Punkte und damit im Wochenverlauf um 2,7 Prozent.

Unter den Einzelwerten sackten die Aktien von IBM mit minus 4,6 Prozent an das Ende des Dow. Die Anleger reagierten mit Verkäufen auf die überraschende Nachricht, dass Cloud-Manager Jim Whitehurst – ehemals Chef des von IBM übernommenen Softwareanbieters Red Hat – seinen Posten in der obersten Führungsriege des Konzerns abgibt und nur noch beratend zur Verfügung steht. Analysten hatten ihm eine wichtige Rolle beim nötigen Umbau des Computer-Dinos zugetraut.

Um 1,3 Prozent abwärts ging es für die Boeing-Papiere, womit sie sich zunehmend von ihren deutlicheren Anfangsverlusten erholten. Nach der Notlandung einer Boeing 737-Frachtmaschine vor Hawaii kündigte die US-Luftfahrtaufsicht FAA eine Untersuchung an. Nach vorläufigen Angaben sind beide Piloten, die als einzige Insassen an Bord waren, von der US-Küstenwache gerettet worden.

Johnson & Johnson legten indes im Dow um 1,8 Prozent zu. Der Corona-Impfstoff des Pharmakonzerns regt laut eigenen Angaben eine «starke und anhaltende» Immunantwort gegen die besonders ansteckende Delta-Variante (B.1.617.2) an. Curevac allerdings büssten weitere 4,6 Prozent ein nach fast 3 Prozent am Vortag – die Papiere litten weiter unter enttäuschenden endgültigen Daten zur Wirksamkeit des eigenen Corona-Impfstoffs.

Virgin Galactic legten in sehr regem Handel um 4,1 Prozent zu, denn der britische Milliardär Richard Branson kündigte an, mithilfe seiner Raumfahrtfirma schon am 11. Juli ins Weltall fliegen zu wollen.

Unter den Börsenneulingen büssten Krispy Kreme 9,0 Prozent auf 19,12 US-Dollar ein. Ausgegeben zu 17 Dollar hatten die Titel der Donutkette am Donnerstag ihren ersten Handelstag bei 21 Dollar beendet. Der chinesische Fahrdienstleister Didi hatte am Mittwoch einen starken Börsenstart gehabt. Nun gaben die Papiere um 5,3 Prozent nach. Händler führten das darauf zurück, dass die chinesische Internetregulierungsbehörde die Netzsicherheit des Uber -Konkurrenten überprüft.

Der Euro legte im US-Handelsverlauf wieder etwas zu und kostete zum Börsenschluss 1,1866 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs in Frankfurt auf 1,1823 (Donnerstag: 1,1884) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8458 (0,8415) Euro. Am US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,27 Prozent auf 132,73 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen fiel im Gegenzug auf 1,43 Prozent. (awp/mc/ps)

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