US-Schluss: Dow Jones büsst 0,7% auf 24’798 Punkte ein

US-Schluss: Dow Jones büsst 0,7% auf 24’798 Punkte ein

New York – Das Fed-Protokoll hat die Anleger an der Wall Street am Mittwoch einige Nerven gekostet. Die Aussicht auf steigende Leitzinsen in den USA bremste die Aktienkurse im späten Handel komplett aus. Der Dow Jones Industrial büsste am Ende 0,67 Prozent auf 24 797,78 Punkte ein – nachdem er zuvor noch um bis zu 1 Prozent zugelegt hatte.

«Laut einer Mehrheit der Teilnehmer erhöht der stärkere wirtschaftliche Ausblick die Wahrscheinlichkeit für weitere graduelle Leitzinsanhebungen», hiess es im Protokoll der Sitzung der Notenbanker von Ende Januar. Die meisten Fed-Mitglieder verwiesen auf die wirtschaftliche Dynamik.

Nach der Veröffentlichung des Protokolls waren die Börsenindizes zunächst noch auf Tageshöchstkurse gestiegen. Als dann jedoch am US-Anleihemarkt die Renditen kräftig stiegen, büssten die Aktienkurse ihre Aufschläge wieder ein. Die Rendite zehnjähriger US-Papiere erreichte den höchsten Stand seit Anfang 2014. Damit verlieren Aktien im Verhältnis zu Anleihen an Attraktivität. Zudem können steigende Kapitalmarktzinsen die Profitabilität der Unternehmen schmälern.

Der S&P 500 Index verlor 0,55 Prozent auf 2701,33 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 gab um 0,30 Prozent auf 6759,26 Zähler nach. Hier waren Internet-Schwergewichte wie Alphabet , Facebook , Netflix und Amazon besonders gut unterwegs. Letztere überwanden im Tagesverlauf erstmals in ihrer Börsengeschichte die Marke von 1500 Dollar.

Aktien von United Technologies gewannen 2,21 Prozent und setzten sich an die Spitze des Dow. Die Triebwerkstochter Pratt & Whitney hat eine Übergangslösung für Triebwerke der A320neo-Reihe von Airbus gefunden. Zu Anfang des Jahres waren in weltweit vier bekannten Fällen Triebwerke in den neuen Mittelstreckenjets von Airbus ausgefallen.

Wal-Mart weiteten die Kursverluste vom Dienstag noch aus, der Kurs fiel um weitere 2,75 Prozent. Schwache Ergebnisse und ein aus Anlegersicht verhaltener Ausblick hatten den Kurs am Vortag um mehr als 10 Prozent abrutschen lassen.

Papiere des Autozulieferers Delphi stiegen um 2,19 Prozent. Die Umsatzprognose des Unternehmens für das Gesamtjahr liegt über den Erwartungen der meisten Analysten.

Mosaic legten um 2,62 Prozent zu, nachdem die US-Bank JPMorgan die Aktien des Düngemittelproduzenten auf «Overweight» hochgestuft hatte. Mosaic dürfte von steigenden Preisen für Phosphat profitieren, lautete die Begründung.

Im Ringen um die bislang teuerste Tech-Übernahme hat der Chipkonzern Broadcom sein Gebot für den Konkurrenten Qualcomm gesenkt. Grund ist, dass Qualcomm seinerseits am Vortag das Angebot für die Übernahme des europäischen Halbleiter-Spezialisten NXP erhöht hatte. Broadcom argumentiert nun, damit werde mehr Vermögen von Qualcomm-Aktionären an NXP-Aktionäre weitergereicht. Bei den Kursen war nach dem nun schon länger dauernden Bieterkampf die Luft raus: Broadcom gaben um 0,40 Prozent nach und Qualcomm um 0,92 Prozent.

Der Eurokurs fiel nach dem Fed-Protokoll wieder unter die Marke von 1,23 US-Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,2288 US-Dollar. Damit setzte sich die Abwärtsbewegung des Eurokurs nach dem Dreijahreshoch vom Freitag fort. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2340 (Montag: 1,2410) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8122 (0,8104) Euro gekostet. Staatsanleihen der USA gaben am Mittwoch kräftig nach. Richtungweisende zehnjährige Papiere büssten 14/32 Punkte auf 98 11/32 Punkte ein. Ihre Rendite stieg auf 2,94 Prozent. (awp/mc/pg)

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