US-Schluss: Rekordhochs bei Dow & Co

US-Schluss: Rekordhochs bei Dow & Co

Zürich – Die Aussicht auf eine lockerere Geldpolitik in den USA hat am Mittwoch gleich drei viel beachtete Aktienindizes auf Rekordstände getrieben. Sowohl der Leitindex Dow Jones Industrial als auch der marktbreite Aktienindex S&P 500 und der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 erklommen bislang unbekannte Höhen.

Der Dow schloss in einem verkürzten Handel vor dem Unabhängigkeitstag 0,67 Prozent höher bei 26 966,00 Punkten – zugleich der höchste Stand seiner Geschichte. Für den S&P 500 ging es um 0,77 Prozent auf 2995,82 Punkte nach oben. Der Nasdaq 100 gewann 0,74 Prozent auf 7857,69 Punkte. Am Donnerstag bleiben die Märkte wegen des Unabhängigkeitstages ganz geschlossen.

Die Ökonomen Judy Shelton und Christopher Waller sollen die beiden freien Positionen im Direktorium der amerikanischen Notenbank Federal Reserve besetzen. Die Kandidaten müssen durch den US-Senat bestätigt werden. Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass beide Forderungen von US-Präsident Donald Trump nach Zinssenkungen unterstützen werden. Das wären gute Nachrichten für die Börse, da niedrige Zinsen Aktien gegenüber Anleihen attraktiver erscheinen lassen. Bereits in Europa hatte die Nominierung von Christine Lagarde als Nachfolgerin des scheidenden Chefs der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, neue Zinssenkungsfantasien entfacht.

Auf Unternehmensebene stand zum einem Tesla im Blick. Der Elektroautobauer hatte das Ziel von Firmenchef Elon Musk erreicht und im zweiten Quartal einen Auslieferungsrekord aufgestellt. Dabei wurden die Erwartungen der Wall-Street-Analysten deutlich übertroffen. Zudem dürften die Auslieferungszahlen Sorgen bezüglich der kurzfristigen Liquidität von Tesla mindern, schrieb der Experte Toni Sacconaghi von Bernstein Research. Die Aktien zogen um knapp 5 Prozent an.

Zum anderen will der Chiphersteller Broadcom Kreisen zufolge in einem Milliarden-Deal den Sicherheitssoftware-Spezialisten Symantec übernehmen. Broadcom wolle mit dem Zukauf sein Engagement in dem rentableren Geschäft mit Software ausweiten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Die Anteilscheine von Symantec schnellten an der Nasdaq-100-Spitze um knapp 13,6 Prozent in die Höhe, während die Papiere von Broadcom mehr als 3,5 Prozent verloren.

Die anhaltende Hoffnung auf eine erfolgreiche Übernahme von Sprint durch T-Mobile US stützte derweil weiter die Aktien von Sprint. Nachdem die Aussicht auf einen Durchbruch in den Verhandlungen mit dem US-Justizministerium bereits am Dienstag für Auftrieb gesorgt hatte, liess nun eine entsprechende Kreisemeldung von Bloomberg die Papiere um knapp 1,5 Prozent steigen. Laut Bloomberg stehen Sprint und T-Mobile US nur noch vor einer letzten Hürde, um die Zustimmung des Justizministeriums für den Deal zu erhalten. Die Anteilscheine von T-Mobile US rückten um knapp 0,5 Prozent vor.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,1279 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,1293 (Dienstag: 1,1301) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8855 (0,8849) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 7/32 Punkte auf 103 25/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,950 Prozent. Die Aussicht auf eine geldpolitische Lockerung grosser Notenbanken setzte die Renditen unter Druck und stützte entsprechend die Anleihekurse. (awp/mc/pg)

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