US-Schluss: Schnäppchenjäger treiben Erholung an

US-Schluss: Schnäppchenjäger treiben Erholung an
(Adobe Stock)

New York – Am US-Aktienmarkt haben Schnäppchenjäger letztlich für eine Erholung nach dem Kursrutsch am Freitag gesorgt. Insbesondere die schwankungsanfälligen Technologieaktien legten am Montag wieder zu. In einem hoch nervösen Handel hatten zunächst Konjunkturdaten zur Stimmung in der Industrie für etwas Erleichterung gesorgt, bevor der deutliche Renditeanstieg am Anleihenmarkt zwischenzeitlich wieder die Zinsangst der Anleger geschürt und die wichtigsten Indizes deutlich ins Minus gedrückt hatte. Zehnjährige US-Anleihen rentierten im Handelsverlauf erstmals seit Dezember 2018 wieder mit drei Prozent.

Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,26 Prozent höher bei 33’061,50 Punkten, nachdem er zwischenzeitlich auf das Niveau von Ende Februar abgesackt war. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,57 Prozent auf 4155,38 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Ende um 1,72 Prozent auf 13’075,85 Punkte nach oben.

Die Grundstimmung der Anleger ist derweil weiter von Vorsicht geprägt, bevor am Mittwoch der Zinsentscheid der US-Notenbank auf der Agenda steht. Wenn die Fed ihre geldpolitischen Beschlüsse bekannt gibt, gehen Anleger derzeit von einer Erhöhung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte aus. «Doch darüber hinaus warten die Investoren auf neue Erkenntnisse über die zusätzlich anstehenden Schritte zur Bekämpfung der Inflation», blickten die Experten der Privatbank Metzler über die konkreten Beschlüsse hinaus. Die Fed steht nach Einschätzung von Experten erst am Beginn eines Zinserhöhungszyklusses. In einem Umfeld steigender Zinsen verlieren Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren an Attraktivität.

Konjunkturell bleiben die Corona-Lockdowns in China und der anhaltende Ukraine-Krieg international bedeutende Sorgenpunkte für die Anleger. Auch deshalb standen frische Konjunkturdaten aus den USA am Montag besonders im Blick. So hat sich die Stimmung in der US-Industrie zwar überraschend verschlechtert, wie der unerwartete Rückgang des Einkaufsmanagerindex ISM für den Monat April zeigte. Dieses Barometer für die US-Industrie, das als Gradmesser für das gesamtwirtschaftliche Wachstum gilt, liegt aber dennoch deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Ein eher positives Fazit zog denn auch Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen: «Das wichtige, nationale Stimmungsbarometer der US-Industrie fällt solide aus, obwohl die Erwartungen klar verfehlt wurden.» Da der Index noch immer deutlich im Expansionsbereich liege, werde an den Zinserwartungen bezüglich der Fed in dieser Woche wohl nicht gerüttelt. Ob die darüber hinausgehenden Zinsfantasien aber nochmals forciert werden, sei fraglich. «Eine ganze Serie von kräftigen Zinserhöhungen ist bereits eingepreist», fuhr der Experte fort.

Unter den schwächsten Werten im S&P 500 sackten die Aktien von Moody’s um knapp fünf Prozent ab. Der Finanzrating-Anbieter hatte im ersten Quartal mit seinem Gewinn die Erwartungen verfehlt und den Jahresausblick gekürzt.

Demgegenüber zählten die Papiere von Activision Blizzard mit einem Plus von gut drei Prozent zu den grössten Gewinnern im Index. Hier wurde darauf verwiesen, dass Investoren-Legende Warren Buffett mittlerweile zehn Prozent an dem Computerspiele-Konzern halte.

Die B-Anteilscheine von Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway fielen um 1,4 Prozent. Diese hatte den operativen Gewinn zum Jahresstart wegen grösserer Belastungen in Teilen des Versicherungsgeschäfts nur konstant gehalten. Gestiegene Schadensforderungen beim Erstversicherer Geico drückten die Resultate in dem Bereich.

Der Euro kostete 1,0504 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0524 (Freitag 1,0540) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9502 (0,9487) Euro.

Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,64 Prozent auf 118,39 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf zuletzt 2,99 Prozent. (awp/mc/ps)

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